Auch für die Autoindustrie trifft das zu. Während autonomes Fahren noch einige Jahre brauchen wird, ist künstliche Intelligenz schon längst ein aktuelles Thema. Hier kommt eine Übersicht, in welchen Bereichen die KI die Automobilindustrie verändert.

KI in der Produktion – durch Automatisierung zu mehr Effizienz

Das nach wie vor beliebteste Fortbewegungsmittel des Menschen ist sein Auto und dabei wird es auch in Zukunft bleiben. Grund genug, um in der Produktion für ein Umdenken zu sorgen. Künstliche Intelligenz könnte in Zukunft dafür sorgen, dass Automobilhersteller nicht nur schneller, sondern vor allem günstiger arbeiten können. Dabei sind verschiedene Aspekte relevant:

• KI kann durch die Kontrolle von Maschinen Ausfälle vorhersagen und damit verhindern
• Produktionsabläufe lassen sich durch permanente Überwachung optimieren
• Qualitätskontrollen können durch KI zuverlässiger durchgeführt werden

Für menschliche Mitarbeiter ist die Montage von Fahrzeugen mit komplexen Arbeiten verbunden. Viele von ihnen arbeiten in einer lauten Montagehalle, in unbequemen Positionen und das wiederum führt zu vermehrten Fehlern. Da KI immer funktioniert und nicht auf eine ruhige Umgebung angewiesen ist, können automatisierte Prozesse die Produktion optimieren und Fehler reduzieren.

Effiziente Logistik durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz

Der Fachkräftemangel betrifft auch die Logistikbranche, was die Automobilindustrie deutlich zu spüren bekommt. Dabei geht es nicht nur um externe Logistik, sondern insbesondere auch um intralogistische Schritte, die durch KI übernommen werden können. Denkbar sind hier zum Beispiel die autonome Belieferung von Bändern und die Zuteilung von Teilen zum jeweils richtigen Lager. Künstliche Intelligenzen sind dahingehend trainierbar, dass sie die aktuelle Situation selbstständig analysieren, erfassen und optimieren. So lassen sich Produktionsausfälle verhindern, die durch den Ausfall einer einzigen Lieferung entstehen können.

Und auch im Sinne der Nachhaltigkeit kann sich Machine Learning positiv auf die Automobilindustrie auswirken. Leerfahrten sind nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern führen zu Staus, verstärkter Unfallgefahr und höheren Preisen. Eine optimale Koordination durch KI-Systeme kann dazu führen, dass LKW zielführender eingesetzt werden und so die obigen Risiken reduzierbar sind.

Im Einkauf durch künstliche Intelligenz mehr Transparenz umsetzen

Die Ziele der meisten Autoproduktionen sind klar: Steigende Verkäufe, sinkende Ausgaben. Schon beim Einkauf ist es denkbar, mithilfe von KI für mehr Transparenz zu sorgen. Kostenentwicklungen, die Veränderungen von benötigten Mengen und sogar Wechselkurse lassen sich nicht nur akut analysieren, sondern auch prognostisch für die nächsten Wochen vorhersagen. Das wiederum lässt zu, dass im Einkauf Optimierungen durchgeführt werden, die zu einer Geldersparnis führen.

KI-Systeme sind überdies in der Lage, selbstständig Bestellungen aufzugeben, wenn Bedarf an einzelnen Produkten vorhanden ist. So reduzieren sich menschliche Fehler, die oft auf redundante Tätigkeitsfelder, mangelnde Konzentration oder zu viel Stress zurückzuführen sind.

KI im Marketing stärkt den Vertrieb und sorgt für mehr Umsätze

Schon 2022 beschäftigten sich über 81 % der Teilnehmer einer Umfrage mit dem Thema KI im Marketing, Tendenz steigend. Im modernen Vertrieb werden schon heute große Anteile des Marketings KI-gesteuert durchgeführt. Empfehlungen, Preisfestsetzungen, Prognosen – all diese Schritte können intelligente Systeme selbstständig durchführen und damit den Effekt von Marketingkampagnen erhöhen. Darüber hinaus lernen KI-Systeme dazu und sind so in der Lage, die Bedürfnisse der Kunden zu erfassen.

Dieses Verständnis wiederum führt dazu, dass die Produktion von Fahrzeugen angepasst und auf aktuelle Ansprüche optimiert werden kann. Für einzelne Autohersteller wird so die Gefahr einer Kundenabwanderung verringert, während die Abschlusswahrscheinlichkeit steigt.

Fahrzeugtechnik neu revolutionieren – wenn künstliche Intelligenz am Steuer sitzt

Bis es tatsächlich vollständig autonomes Fahren gibt, werden noch Jahre vergehen. Prototypen sind aber bereits sehr erfolgversprechend und KI-Systeme sind längst im Einsatz. Der spannendste Effekt daran ist, dass solche Systeme vom Nutzer gar nicht als künstliche Intelligenz wahrgenommen werden. Ein bekanntes Beispiel sind die Umgebungs- und Rückfahrkameras. Lange schon werden sie von KI gesteuert und wie selbstverständlich genutzt.

Der gesamte Bereich der Fahrassistenz basiert auf den Möglichkeiten, die moderne künstliche Intelligenz bietet. Ob Einparkhilfe, Spurwechselassistent, Geschwindigkeitsregler oder Abbiegeassistent – diese Hilfsmittel basieren auf dem, was die heutige KI zu bieten hat.

Und darüber hinaus gibt es weitere Optionen, die schon heute in der Automobilindustrie verfügbar sind. Systeme wie PreSense beispielsweise erkennen die Gefahr einer drohenden Kollision und leiten selbstständig Schutzmaßnahmen ein. Auch sind intelligente Systeme bereits in der Lage, Verkehrszeichen zu lesen, zu analysieren und den Fahrer auf deren Sinn hinzuweisen. Weniger häufig genutzt, aber bereits verfügbar, sind Abstandsregler mit integrierter Stop & Go Funktion sowie Nachtsichtassistenten, die für mehr Sicherheit beim nächtlichen Fahren sorgen.

Autonomes Fahren – wenn die KI allen für die Fahrt verantwortlich ist

Bis der Fahrer wirklich auf dem Rücksitz Zeitung liest, während das Auto selbstständig fährt, wird es noch dauern. Als Zukunftsvision ist autonomes Fahren aber längst in Planung und die KI ist durchaus zur Umsetzung in der Lage. Die deutschen Unternehmen Bosch, Audi und Continental gelten als Marktführer, da der größte Teil der bisher vergebenen Patente auf sie zurückfällt. Generell hat Deutschland mit 52 % mehr als die Hälfte der Patente für autonome Fahrsysteme inne.

Es gibt Prognosen, die die Verfügbarkeit vollständig autonomer Fahrzeuge frühestens auf 2040 datieren. Bis dahin wird es aber keinen Stillstand geben, sondern permanente Weiterentwicklungen und Integrationen von KI in Autos. Die Klassifizierung des Fortschritts wird dabei in fünf Etappen vorgenommen:

• Fahren mit Assistenz (Kontrolle bleibt beim Fahrer)
• Teilautomatisierte Fahrt (Kontrolle bleibt beim Fahrer, KI übernimmt jedoch einzelne Aufgaben)
• Hochautomatisiertes Fahren (KI übernimmt streckenweise, was eine Entlastung des Fahrers ermöglicht)
• Vollautomatisiertes Fahren (Der Fahrer gibt die Kontrolle ab, kann sich anderen Tätigkeiten widmen)
• Autonomes Fahren (Alle Insassen des Fahrzeuges haben keinerlei Fahraufgabe)

Fazit: Automobilindustrie entwickelt sich durch KI rasant weiter

Künstliche Intelligenz sorgt für zahlreiche Weiterentwicklungen im Bereich der Automobilindustrie. Die Geschichte des Autos wird durch den Zuwachs an Technologien völlig neu geschrieben. Der Hauptnutzen dahinter ist, Autofahren sicherer, nachhaltiger und effizienter zu machen. Bis heute passiert ein großer Teil aller Unfälle aufgrund von menschlichem Versagen. Die KI kann in Zukunft dafür sorgen, dass sich dieser Anteil drastisch reduziert.