Nach Daimler mit car2go steigt auch BMW in Kooperation mit Sixt inÖsterreich mit DriveNow groß in das Carsharing-Geschäft ein. Als
direkter Gegner von Platzhirsch car2go wird mit dem Markteintritt,
der Mitte Oktober 2014 erfolgen wird, die Zahl der
Free-Floating-Fahrzeuge auf deutlich über 1.000 Stück zulegen.
DriveNow ist ein Carsharing-Joint-Venture der BMW Group und der Sixt
SE. Beide Unternehmen sind zu jeweils 50 Prozent an der Firma
beteiligt. Die BMW Group bringt die Fahrzeuge und die
Fahrzeug-Technologien in das gemeinsame Unternehmen ein. Die Sixt SE
stellt die Premium-Services, das Vermietungs-Knowhow, die IT-Systeme
sowie ein flächendeckendes Stationsnetzwerk zur Registrierung der
Kunden zur Verfügung.
DriveNow mit 400 Fahrzeugen
400 Fahrzeuge von den Modellen Mini Cabrio, Mini Countryman, BMW X1
und BMW 1er wird der neue DriveNow-Fuhrpark, der ab 17. Oktober 2014
für Kunden zur Verfügung steht, nach einer kurzen Anlaufphase im 80
Quadratkilometer großen Wiener Geschäftsgebiet umfassen. Sowohl die
car2go- als auch die DriveNow-Flotten werden nach dem "Free
Floating"-Prinzip angemietet: Die Fahrzeuge können für spontane
Fahrten innerhalb des G e s c h äf t s g e b i e t s nach einem
Minutensatz benützt und innerhalb dieses Gebiets (im Gegensatz zum
klassischen Carsharing, wo die Fahrzeuge an einen fixen Standort
abgestellt werden) an einem beliebigen Platz geparkt werden. Jede
Fahrt wird genau abgerechnet und soll je nach gewähltem Modell und
Tarif ab 27 Cent pro Minute ausmachen. Alle Kosten wie Benzin,
Steuern, Versicherungen und Parktickets sind darin bereits enthalten.
Anderes Konzept
"Wobei sich unser Konzept bei den von uns zur Verfügung gestellten
Fahrzeuge deutlich unterscheidet", sagt Michael Fischer,
Pressesprecher von DriveNow. "Nahezu alle Autos verfügen über
mindestens vier Sitze, eine komplette Komfortausstattung mit
Einparkhilfe, Klimaautomatik, Sitzheizung und anderen Extras sowie
höchst effiziente Motoren", so Fischer. Nicht ohne Stolz verweist
Fischer darauf, "mit mehr als 330.000 DriveNow-Benützern als
kundenstärkstes Carsharing-Unternehmen in Deutschland" zu gelten.
Insgesamt können die Nutzer nach Registrierung, für die eine
einmalige Gebühr von 29 Euro zu bezahlen ist, städteübergreifend
-derzeit in den fünf deutschen Städten München, Berlin, Düsseldorf,
Köln und Hamburg sowie in den USA in San Francisco verfügbar - auf
2.400 Fahrzeuge zurückgreifen.
75.000 kunden in Wien
Bei Konkurrent Daimler zeigt man sich gelassen: "Wir sind in Wien
sehr erfolgreich und haben hier 75.000 aktive und sehr treue Kunden.
Die registrierten aber nicht aktiven Kunden zählen wir nicht mit",
sagt car2go-Sprecher Andreas Leo. Das Geschäftsgebiet von car2go
beträgt derzeit 120 Quadratkilometer, erst kürzlich wurde die Flotte
auf 800 Fahrzeuge des Typs smart fortwo aufgestockt. "Im Durchschnitt
werden unsere Fahrzeuge in Wien pro Tag zwischen 5 bis 10 Mal
angemietet, monatlich werden damit zumindest 150.000 Fahrten
durchgeführt", so Leo. Weltweit sind bei car2go 11.500, davon 1.250
elektrobetriebene Fahrzeuge des Modells smart fortwo beziehungsweise
smart electric drive in 30 Städten in Europa, den USA und Kanada für
800.000 Kunden im Einsatz. "Wir glauben, dass dieses Fahrzeug ideal
für den City-Betrieb geeignet ist, allein bei der Parkplatzsuche sind
sie aufgrund der Fahrzeuggröße unschlagbar." In Wien kostet die
Registrierung derzeit 19 Euro, pro gefahrene Minute werden 31 Cent
verrechnet.
Zipcar und Flinkster: standortgebundenes Carsharing
Neben den Carsharing-Modellen von Daimler und BMW gibt es sowohl in
Wien als auch in den Bundesländern Anbieter, die auf
standortgebundenes Carsharing setzten. Neben Zipcar Österreich, das
hierzulande in 17 Städten und auf 19 Bahnhöfen mit rund 200
Fahrzeugen vertreten ist, ist in Wien und Graz auch der
Carsharing-Anbieter Flinkster, ein Tochterunternehmen der Deutschen
Bahn, aktiv.