Ausgerechnet in der beschaulichen Weinstadt Klosterneuburg werden
Rettungsautos so hart gefordert wie kaum wo sonst. Der Ford Transit
besteht als Notarztwagen mit Allradantrieb den täglichen Härtetest.
Wenn Rettungsorganisationen aus irgendwelchen Tiroler Gebirgsorten
neue Fahrzeuge suchen, fragen sie oft uns nach unseren Erfahrungen",
schmunzelt Martin Bachmann, Bezirksstellengeschäftsführer des Roten
Kreuzes in Klosterneuburg. Warum? Die noblen Wohnviertel der
niederösterreichischen Stadt klettern steile Hänge empor, die
Altstadtgassen sind eng und verwinkelt, hinzu kommen unbefestigte
Wege in den Weinbergen und im Wiener Wald: Eine Kombination, die ganz
besondere Anforderungen an ein Rettungsauto stellt.
Modernste Ausstattung
Insgesamt 14 Fahrzeuge stehen in der Klosterneuburger Rettungsgarage
-allesamt Transporter unter 3,5 Tonnen höchstzulässigem
Gesamtgewicht, denn kaum einer der freiwilligen Fahrer hat einen
Lkw-Führerschein. Die Marken sind bunt gemischt, doch der Stolz der
Flotte kommt von Ford: Ein allradgetriebener Transit mit mittlerem
Radstand, angetrieben von einem 140 PS starken 2,4-Liter-Dieselmotor.
Damit wären die Werksdaten auch schon zusammengefasst. Fast alle
anderen Ausstattungsmerkmale wurden vom Tullner Fahrzeugbauer Dlouhy
nach den Anforderungen der Rettungsstelle eingebaut: Das reicht von
der Vakuummatratze über Kühl-und Wärmeboxen für Medikamente und
Infusionen bis hin zur Beatmungseinheit und zum hoch modernen
EKG-Gerät samt Defibrillator und Herzschrittmacher. Die Beleuchtung
erfolgt ausschließlich über energiesparende LED-Lampen. So viel
Technik hat ihren Preis: "Die Ausstattung eines derartigen
Notarztwagens kostet etwa vier bis fünf Mal so viel wie das Fahrzeug
selbst", erklärt Bachmann.
Der Gegenwert für den Patienten ("Wir haben besonders häufig mit
internistischen Notfällen zu tun", so Bachmann) ist eine medizinische
Versorgung, die auf nicht einmal fünf Quadratmetern Arbeitsfläche den
Standard von so manchem ausländischen Spital übertrifft. Im
Durchschnitt absolviert der Klosterneuburger Notarztwagen drei
Einsätze pro Tag an 365 Tagen pro Jahr -und das sechs Jahre lang,
bevor er für weitere sechs Jahre ins "zweite Glied" zurück rückt und
als Ersatzfahrzeug dient.
Danach werden die Autos ins Ausland verkauft, wo sie nach wie vor
gefragt sind. Ehemalige Rettungsautos aus Klosterneuburg sind derzeit
beispielsweise in der Ukraine und in Griechenland unterwegs.
Vielseitig und praxistauglich
Das Klosterneuburger Rote Kreuz war 2009 eine der ersten
Rettungsorganisationen, die einen Transit 4x4 in Dienst stellte. "Mit
unserer Fülle an Individualisierungsmöglichkeiten sowie der
Kombination von Hinterradantrieb mit automatisch zuschaltendem
Allradantrieb einerseits und Luftfederung andererseits konnten wir
ein einzigartiges Paket bieten", freut sich Florian Weiss, der bei
Ford Austria das Behördengeschäft leitet. Tatsächlich dürfte beinahe
jeder Betreiber bei Ford den passenden (Allrad-)Transit finden:
Schließlich gibt es allein die 4WD-Version als Kastenwagen,
Fahrgestell und Pritsche mit jeweils drei Radständen und vier
Aufbaulängen, als Einzel-oder Doppelkabine sowie (in der
Kastenwagenversion) mit drei Dachhöhen. Das Allradgetriebe macht den
Transit übrigens nur um 80 Kilogramm schwerer als eine vergleichbare
Ausführung mit Vorder-oder reinem Hinterradantrieb.
Die rund 200 Mitarbeiter des Klosterneuburger Roten Kreuzes loben
unterdessen die Alltagstauglichkeit ihres Notarztwagens. Selbst nach
drei Jahren im harten Einsatz sei die Fahrzeugqualität überzeugend
und die Ersatzteilversorgung stets schnell und zuverlässig, bestätigt
Bachmann: "Dass ein Fahrzeug längere Zeit still steht, wäre bei
unserem Einsatzprofil auch unvorstellbar."