Viele Firmen stehen gerade vor der Entscheidung, alte Fahrzeuge aus
dem Fuhrpark auszugliedern und neue aufzunehmen. Keine leichte
Aufgabe in Zeiten wie diesen, in denen der Diesel von vielen Seiten
als Feindbild auserkoren wurde und keine Gelegenheit ausgelassen
wird, das auch medial kundzutun.
Und in den allermeisten Unternehmen
sind es eben Dieselfahrzeuge, die die Mitarbeiter kosteneffizient
mobil halten. Dass die Autoindustrie Fehler gemacht hat, steht außer
Frage. Dass der Verbrennungsmotor aber nicht so schlecht wie sein
gegenwärtiges Image ist, auch. Das Problem ist derzeit nur, dass man
als Fuhrparkmanager nicht planen, sich nicht auf die politischen
Rahmenbedingungen verlassen kann. Die durchschnittliche Behaltedauer
eines Firmenautos liegt bei rund vier Jahren. Eine lange Zeit, in der
sich auch kurzfristig (ich erinnere nur an die überstürzte Einführung
der CO2-abhängigen Sachbezugsregelung) viel ändern kann.
Fahrverbotszonen schweben wie ein Damoklesschwert über vielen
Unternehmen. Was, wenn das jetzt gekaufte Auto schlimmstenfalls vor
Ablauf der Behaltedauer nicht mehr überall fahren darf? Was, wenn der
Restwert nach vier Jahren drastisch anders aussieht als derzeit
angenommen? Und was, wenn den Dienstnehmern noch einmal die
Daumenschrauben angezogen werden? Letztendlich geht es um finanzielle
Verluste für Unternehmen und Mitarbeiter. Und da wäre ein
verbindlicher Fahrplan seitens der Politik dringend notwendig. Bleibt
zu hoffen, dass der nach den Neuwahlen rasch auf dem Tisch liegt.
Wohl dem, dessen Autofahrten sich bereits mit einem E-Auto in
Einklang bringen lassen. Dank Vorsteuerabzug, Sachbezugsbefreiung und
Förderungen sind diese Fahrzeuge jetzt schon vielfach eine echte
Alternative, spätestens mit den in Kürze zu erwartenden, noch
größeren Reichweiten wird sich hier einiges tun. Aber auch die
Plug-in-Hybride -Autos, die eine gewisse Strecke rein elektrisch
fahren können und danach von einem Verbrennungsmotor angetrieben
werden -entwickeln sich weiter und schaffen vielfach bereits 40 bis
50 abgasfreie Kilometer. Und wenn"s einmal weiter weggeht, steht man
auch vor keinem Problem. Zudem sind die jüngsten Modelle auch ohne
Aufladung ähnlich sparsam wie vergleichbare Dieselfahrzeuge, der
Aufpreis beim Kauf sollte zumindest in Betracht gezogen werden. Einen
großen Marktüberblick der wichtigsten Elektro-und
Plug-in-Hybridfahrzeuge finden Sie in unserem Special
"STROM.AUFWÄRTS", dazu müssen Sie das Magazin lediglich wenden.
Wir wünschen Ihnen viel Lesevergnügen und jede Menge an Infos, die
Ihnen das Leben als Fuhrparkmanager leichter machen, gerade in diesen
nicht ganz einfachen Zeiten.
(Stefan Schmudermaier Chefredakteur)