McLaren ist nicht nur seit Jahrzehnten eines der erfolgreichsten
Formel-1-Teams, sondern steht auch für in Handarbeit gefertigte
Supersportwagen. FLOTTE&Wirtschaft war im Werk in Woking.
Das Forschungs-und Produktionszentrum von McLaren in Woking
(Grafschaft Surrey) ist in einer ausgedehnten Parklandschaft
verborgen. Exklusiven Zutritt erhielt eine ausgewählte Gruppe von
Fachjournalisten anlässlich der Ausdehnung der Kooperation von
McLaren mit dem Lackhersteller Akzo Nobel von der Racing-auf die
Automotive-Division.
Im Erdgeschoß des mit durchgängiger Glasfront versehenen,
zweigeschoßigen Gebäudes sind historische und aktuelle F1-Boliden
gemeinsam mit Sportwagen der Marke positioniert. Darunter jenes
Fahrzeug, das Niki Lauda 1984 zur Weltmeisterschaft pilotiert hat.
Zur Feier des 50-jährigen Firmenjubiläums im September wird die
Produktion des neuen Supersportwagens P1 aufgenommen. Er wurde den
Besuchern in einem Sonderraum präsentiert, der durch einen Geheimgang
zu erreichen ist, James Bond lässt grüßen.
Die Lackierung dient nicht nur dem Aussehen
Thema der Veranstaltung war die Ausdehnung der Zusammenarbeit mit
Akzo Nobel auf dem Lacksektor von McLaren Racing auf McLaren
Automotive. Ron Dennis, Vorsitzender der McLaren Group, unterstrich,
dass Akzo Nobel nicht nur für das perfekte Aussehen der Rennautos
verantwortlich ist, sondern auch für geringeres Gewicht und bessere
Aerodynamik sorgt. Die Erfahrungen aus der Formel 1 fließen auch in
die Formulierung der Reparaturlacke der Marke Sikkens ein. Alen
Foster, Leiter von McLaren Automotive, unterstrich, dass die Kunden,
die exklusive und innovative Sportwagen des Hauses erwerben, äußerst
anspruchsvoll sind. Um ihre hohen Erwartungen in der Farbgebung zu
erfüllen, wurde die Kooperation mit Akzo Nobel auf diesen Bereich
ausgedehnt und die Entwicklung von 26 exklusiven Farbtönen
aufgenommen. Neben den laborähnlichen Räumlichkeiten, in denen an den
Formel-1-Boliden gearbeitet und lackiert wird, gab es Einblick in die
Sportwagenproduktion.
In der Ruhe liegt die Kraft
In einer lichten, großen Halle sind zwei Linien zu sehen, an denen in
bemerkenswerter Ruhe ohne den Druck des Fließbandes gewerkt wird. In
der einen werden die Karosserieteile zusammengeschraubt, in der
anderen die fertig lackierten Karossen zu Fahrzeugen montiert. Die
Absenz von Robotern erstreckt sich auch auf die Lackiererei und das
Finish, in die die Karossen "abbiegen" müssen, bevor es zur
Endmontage geht.
Die Lackvorbereitung und die Beschichtung in gläsernen Lackierboxen
erfolgt bei technologischer Ausrüstung auf höchstem Niveau ebenfalls
in Handarbeit. Kein Wunder, dass die McLaren-Boliden für den
Straßenverkehr, von denen lediglich neun Stück pro Arbeitstag
hergestellt werden, einen etwas tieferen Griff (ab circa 250.000
Euro) in die Tasche erfordern.