Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Mit steigenden Reichweiten ziehen die Zulassungszahlen der E-Pkw spürbar an. Doch auch bei den Nutzfahrzeugen tut sich einiges, seit Kurzem ist etwa der neue VW e-Crafter auf dem Markt, der vor allem auf der viel zitierten "letzten Meile" Verwendung finden soll.
Gehts ums Thema Logistik, steht ganz klar die letzte Meile - also die Zustellung des Paketes zum Kunden - auf der obersten Prioritätsstufe von Mobilitätslösungen. Nicht zuletzt dank des Internetbooms durch Amazon und Co hat das Geschäft in diesem Bereich massiv zugelegt, was man auch im Straßenbild durch die zahlreichen Kleintransporter bestätigt sieht. Gerade im urbanen Bereich sind alternative Antriebe ein spannendes Thema, schließlich ist die Reichweitenproblematik der E-Autos hier kein so großes Thema. Volkswagen Nutzfahrzeuge hat sich dazu kurzerhand die Technik aus dem e-Golf geholt und in den e-Crafter gepackt. Bedeutet, ein E-Motor mit 100 kW sowie eine Batterie mit einer Kapazität von 35,8 kWh.
Untergebracht sind die Akkus unter dem Fahrzeugboden, was zum einen gut für die Fahrstabilität ist und zum anderen keinen Laderaum kostet. Und auch die Zuladung kann sich sehen lassen. In der 3,5-Tonnen-Standardvariante liegt die Nutzlast bei 970 Kilogramm, die Version mit 4,25 Tonnen - die dank Ausnahmegenehmigung ebenfalls mit dem B-Führerschein gefahren werden darf - bringt es auf stolze 1.720 Kilogramm. Die Voraussetzungen sind also nahezu perfekt, zumindest was das Ladegut betrifft. Stellt sich nun noch die Frage, wie es mit dem Angstthema Reichweite aussieht. 130 Kilometer verspricht VW im Paketdienst-Alltag, bei Minusgraden im Winter sollen es noch 80 bis 100 Kilometer sein. Womit man freilich zuerst analysieren muss, ob das Fahrprofil mit diesen Eckdaten auch wirklich kompatibel ist. Wir sind den e-Crafter über unsere 50 Kilometer lange und über Landstraße, Autobahn und Stadt führende E-Auto-Testroute gefahren, die auch die E-Pkw absolvieren müssen. 22,6 Kilowattstunden waren es im Durchschnitt, was einer Reichweite von ziemlich genau 150 Kilometern entspricht. Ein durchaus solider Wert, allerdings waren wir ohne Zuladung unterwegs, die wohl oder übel noch ein paar Kilometer kosten wird.
Das Fahrgefühl ist jedenfalls über alle Zweifel erhaben, dank des hohen Drehmoments vom Stand weg ist ein Elektromotor perfekt für ein schweres Nutzfahrzeug, auch Zwischensprints werden flott erledigt. Allerdings ist bei Tempo 90 das Ende der Fahnenstange erreicht, was innerstädtisch aber natürlich kein Problem darstellt, für die Langstrecke ist der e-Crafter derzeit ohnedies noch keine Alternative. Geladen wird der Akku in 17 Stunden an der Steckdose, schneller geht es in 5:20 Stunden an der Wallbox. Positiv: Der e-Crafter lässt sich in rund 45 Minuten am CCS-Schnelllader auf 80 Prozent laden, was den täglichen Einsatzradius erhöht. Einen Hemmschuh gibt es dann aber doch noch, nämlich den Preis von 69.840 Euro (exkl.). Der schrumpft zwar dank einer Förderung von 8.500 Euro noch etwas, liegt aber spürbar über jenem des Diesel-Crafters.
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