Schon gefahren: Audi A5/S5
Bei Audi erkennt man die Antriebsart künftig an der Typenbezeichnung, gerade Zahlen für E-Antrieb, ungerade für Verbrenn...
Wir haben die Fuhrparkmanagement-Profis der führenden Anbieter zum Gespräch gebeten und interessante Antworten zu spannenden Themen bekommen.
Die Zeiten sind nach wie vor herausfordernd, vor allem die weiter teils extremen Lieferfristen machen nicht nur den Herstellern, sondern auch den Fuhrparkmanagement-Anbietern zu schaffen. Entsprechend hat sich die Nachfrage nach kurzfristiger Überbrückungsmobilität vervielfacht, wie uns die Anbieter im Gespräch mitgeteilt haben, dadurch haben auch Auto-Abo-Modelle entsprechend Aufwind bekommen. Auf der anderen Seite hat sich die Behaltedauer vieler Fahrzeuge spürbar erhöht.
Höhere Restwerte, aber auch Kosten
Der Vorteil gestiegener Gebrauchtwagenpreise, die sich auf entsprechend höhere Restwerte niederschlagen, werden je nach Finanzierungsmodell weitergegeben, andererseits wird auch argumentiert, dass damit gestiegene Kosten etwa bei Reifen oder Wartung abgefedert werden können.
Die Digitalisierung der Services haben sich alle Anbieter auf die Fahnen geschrieben, die meisten greifen auch – unter Berücksichtigung des Datenschutzes – direkt auf Daten zu, die das Fahrzeug laufend bereitstellt, etwa um präventive Maßnahmen bei der Wartung zu setzen, wodurch auch Fuhrparkleiter profitieren.
Stolpersteine bei der E-Mobilität
Dass die E-Mobilität in den Unternehmen angekommen ist, sieht man anhand der vollelektrischen Zulassungszahlen, die bei den Anbietern teils 30 Prozent überschritten haben. Als Hindernisgründe werden Ladezeiten und Infrastruktur, aber ebenso die mitunter eingeschränkte Nutzlast vieler E-Transporter genannt. Aber auch die Stromkosten sind ein Thema.
Brigitte Bichler
Commercial Director Arval Austria
Durch die anhaltende Lieferkrise ist die Frage nach kurzfristiger Mobilität gestiegen. Wie sehen Ihre Angebote in dem Bereich aus und hat sich die Behaltedauer maßgeblich verändert?
Wir haben mit unserer Mid-Term-Rental-Flotte ein gefragtes Angebot: Je nachdem, wie lang man ein Fahrzeug braucht oder testen will, kann man zwischen einem Monat bis zu 24 Monate ein Full-Service-Leasing-Modell wählen. Die Nachfrage ist so groß, dass wir die Flotte von hundert Stück vor einem Jahr auf 300 aufgestockt haben. Bis Ende 2023 werden es 500 Fahrzeuge sein. Die durchschnittliche Behaltedauer hat sich verdreifacht.
Die Lieferproblematik hat auch teils deutlich steigende Gebrauchtwagenpreise zur Folge. Geben Sie diesen Vorteil in irgendeiner Form an die Kunden bei der Rückgabe der Fahrzeuge weiter?
Unsere Kunden profitieren davon, dass wir trotz Teuerung im vergangenen Jahr die Leasingraten nicht oder nur unwesentlich anheben mussten. Als Großhändler bekommen wir nach wie vor Rabatte und geben diese auch an unsere Kunden weiter. Und natürlich profitieren die Kunden auch von den höheren Restwerten.
Die Digitalisierung nimmt auch beim Fuhrparkmanagement weiter zu. Verwenden Sie aktuell auch Daten, die das Fahrzeug der Hersteller bereitstellt oder ist das in Planung?
Mit Arval Connect bieten wir eine Weiterentwicklung unseres bestehenden Systems an. Damit legen wir die Basis für die Digitalisierung, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir greifen auch teilweise auf die Daten der Hersteller zurück. Diese Daten unterstützen uns, die Sicherheit zu erhöhen und durch präventive Maßnahmen Zeit und Kosten zu sparen. Dabei steht der Datenschutz an oberster Stelle.
Der E-Auto-Anteil in den Unternehmen ist massiv gestiegen, was sind die aus Ihrer Sicht größten Hürden, warum viele Firmen mit dem Umstieg noch zuwarten?
E-Mobilität ist mittlerweile in den Fuhrparks angekommen. Wenn Firmen noch zögern, empfehlen wir, ein E-Auto zu testen, etwa mit einem Fahrzeug aus unserer Mid-Term-Rental-Flotte. Die größte Unsicherheit gibt es beim Thema Laden. Einfacher ist es, wenn Laden am Firmenstandort möglich ist. Dass ab Januar2023 kein Sachbezug für das Laden zu Hause anfällt, wenn es sich um ein Dienstauto handelt, ist ein weiterer Anreiz.
Facts
Arval wurde 1989 gegründet und ist seit 2001 in Österreich tätig. Weltweit umfasst die Arval-Flotte über 1,5 Millionen Fahrzeuge, in der globalen Element-Arval-Gruppe sogar drei Millionen.
www.arval.at
Mag. Ladislaus Bandri
EBV-Leasing
Durch die anhaltende Lieferkrise ist die Frage nach kurzfristiger Mobilität gestiegen. Wie sehen Ihre Angebote in dem Bereich aus und hat sich die Behaltedauer maßgeblich verändert?
Wir konnten mit dem Großteil unserer Kund:innen gemeinsam eine optimale Lösungen mit ausreichend langem Planungsvorlauf finden. Bei einigen Kund:innen wurden die Behaltefristen verlängert und bei anderen setzten wir unser Leihwagenprogramm ein.
Die Lieferproblematik hat auch teils deutlich steigende Gebrauchtwagenpreise zur Folge. Geben Sie diesen Vorteil in irgendeiner Form an die Kunden bei der Rückgabe der Fahrzeuge weiter?
Dies kommt auf das jeweilige Finanzierungsmodell an.
Die Digitalisierung nimmt auch beim Fuhrparkmanagement weiter zu. Verwenden Sie aktuell auch Daten, die das Fahrzeug der Hersteller bereitstellt oder ist das in Planung?
Dies ist in Planung, sofern es den Datenschutzrichtlinien entspricht.
Der E-Auto-Anteil in den Unternehmen ist massiv gestiegen, was sind die aus Ihrer Sicht größten Hürden, warum viele Firmen mit dem Umstieg noch zuwarten?
Die größten Hürden sind nach wie vor die Ladeperipherie und Reichweite. Das Laden beziehungsweise der Ausbau der Infrastruktur am Unternehmensstandort ist oft nicht oder nur unter sehr hohem Kostenaufwand umsetzbar. Zusätzlich stellt sich die Frage des Ladens für die Mitarbeiter:innen am Wohnort, woeinerseits Installationskosten der Ladeperipherie zumeist die Mitarbeiter:in tragen muss und anderseits es zusätzlich die Benachteiligung der Ladekostenvergütung gibt.
Facts
Die EBV-Leasing GmbH ist seit 1979 in Österreich tätig. Aktuell betreuen wir circa 8.500 gemanagte Fuhrparkfahrzeuge und circa 63.000 privat-finanzierte Kraftfahrzeuge.
www.ebv-leasing.at
Lorenz Loidl
Commercial Director LeasePlanÖsterreich
Durch die anhaltende Lieferkrise ist die Frage nach kurzfristiger Mobilität gestiegen. Wie sehen Ihre Angebote in dem Bereich aus und hat sich die Behaltedauer maßgeblich verändert?
Die durchschnittliche Behaltedauer ist aufgrund der langen Lieferzeiten deutlich gestiegen und liegt aktuell bei neun statt bisher sechs Monaten. Unsere flexible Mietlösung "FlexiPlan" für den kurzfristigen Mobilitätsbedarf wird ebenfalls stark nachgefragt, insbesondere im Bereich E-Fahrzeuge. Wir stocken unsere FlexiPlan-Flotte laufend auf, um die hohe Nachfrage bestmöglich bedienen zu können.
Die Lieferproblematik hat auch teils deutlich steigende Gebrauchtwagenpreise zur Folge. Geben Sie diesen Vorteil in irgendeiner Form an die Kunden bei der Rückgabe der Fahrzeuge weiter?
Wir bieten im Rahmen der offenen Kalkulation ein Profit-Sharing bei Vertragsende an. Kunden, die sich für dieses Produkt entschieden haben, profitieren also von den aktuell hohen Gebrauchtwagenpreisen.
Die Digitalisierung nimmt auch beim Fuhrparkmanagement weiter zu. Verwenden Sie aktuell auch Daten, die das Fahrzeug der Hersteller bereitstellt oder ist das in Planung?
Mit den LeasePlan Connectivity Services haben unsere Kunden Zugriff auf die Fahrzeugdaten in Echtzeit. Wir sehen derzeit zwei Use Cases. Mithilfe der aktuellen Kilometerstände können wir die optimalen Leasingraten berechnen. Und die Fehlermeldungen der Fahrzeuge ermöglichen es uns, proaktiv Terminslots in unseren Partnerwerkstätten zu buchen. Für Fuhrparkverantwortliche gibt es aber noch weitere Use Cases, zum Beispiel Routenplanung, umweltbewusstes Fahren oderdie Optimierung von Tank-und Ladekosten.
Der E-Auto-Anteil in den Unternehmen ist massiv gestiegen, was sind die aus Ihrer Sicht größten Hürden, warum viele Firmen mit dem Umstieg noch zuwarten?
E-Fahrzeuge werden bei unseren Kunden stark nachgefragt. Hürden sehen wir aktuell nur bei Firmen mit hohem Nfz-Anteil, insbesondere aufgrund der fehlenden Traglast vieler E-Transporter. Einige Fuhrparkverantwortliche haben auch Zweifel über die Praktikabilität im täglichen Einsatz. Wir sind aber überzeugt davon, dass die aktuellen Reichweiten der Fahrzeuge, die stetig verbesserte Ladeinfrastruktur und die günstigen Gesamtbetriebskosten (TCO) auch diese letzten Zweifel ausräumen werden.
Facts
LeasePlanÖsterreich ist Teil der LeasePlan Gruppe, wurde im Jahr 1983 gegründet und ist der führende Spezialist für Flottenmanagement in Österreich. LeasePlan verwaltet weltweit über 1,9 Millionen Fahrzeuge in mehr als 30 Ländern.
www.leaseplan.at
Roland Leitner
Leitung Flottenmanagement Porsche Bank
Durch die anhaltende Lieferkrise ist die Frage nach kurzfristiger Mobilität gestiegen. Wie sehen Ihre Angebote in dem Bereich aus und hat sich die Behaltedauer maßgeblich verändert?
Die Behaltedauer hat sich gezwungenermaßen durch die langen Lieferzeiten erhöht. Die Porsche Bank hat hier die bestehenden Leasingverträge an die aktuellen Lieferzeiten angepasst und entsprechend verlängert. Bei zu langen Laufzeiten oder zu hohen Kilometer-Leistungen können auch alternative Mobilitätsangebote der Porsche Bank (wiezum Beispiel Autoabo) genutzt werden.
Die Lieferproblematik hat auch teils deutlich steigende Gebrauchtwagenpreise zur Folge. Geben Sie diesen Vorteil in irgendeiner Form an die Kunden bei der Rückgabe der Fahrzeuge weiter?
Tatsächlich werden derzeit sehr gute Gebrauchtwagenpreise erzielt, allerdings sind wir in den Bereichen Wartung und Reifen mit extremen Preiserhöhungen konfrontiert. Kunden mit fixen Wartungsverträgen müssen diese Mehrkosten nicht tragen und profitieren somit von den garantierten Verträgen. So ergibt sich im Markt ein gewisser Ausgleich zwischen den höheren Verwertungserlösen und den erhöhten Wartungskosten.
Die Digitalisierung nimmt auch beim Fuhrparkmanagement weiter zu. Verwenden Sie aktuell auch Daten, die das Fahrzeug der Hersteller bereitstellt oder ist das in Planung?
Auch bei der Porsche Bank hat die Digitalisierung höchste Priorität und es werden immer mehr Prozesse digitalisiert. Die dadurch entstehende Effizienzsteigerung ist auch auf Kundenseite spürbar und beide Seiten profitieren von der vereinfachten Zusammenarbeit. Fahrzeugdaten werden beispielsweise auch jetzt schon dazu verwendet, um die Fahrzeugnutzung zu analysieren und daraus eine klare Empfehlung zur optimalen Antriebsform abzuleiten.
Der E-Auto-Anteil in den Unternehmen ist massiv gestiegen, was sind die aus Ihrer Sicht größten Hürden, warum viele Firmen mit dem Umstieg noch zuwarten?
Unseres Erachtens nach warten die Firmen nicht mit dem Umstieg auf E-Mobilität. Bei vielen Unternehmen ist bereits eine – wenn auch nur teil-bzw. testweise – Umstellung erfolgt oder es wird gemeinsam mit Kunden an Implementierungsplänen gearbeitet. Hier muss genau analysiert werden, welche Antriebsart zur entsprechenden Fahrzeugnutzung passt. Generell geht die Tendenz aberdefinitiv hin zu E-Fahrzeugen, trotz einer gewissen Unsicherheit basierend auf hohen Strompreisen und der Intransparenz bei den Ladekosten.
Facts
Die Porsche Bank kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung zurückblicken und ist die Nr. 1 am österreichischen Kfz-Finanzierungsmarkt. Sie verwaltet weltweit mehr als 150.000 Fahrzeuge im Rahmen des Fuhrparkmanagements.
www.flottenmanagement.at
Dipl.-Ing. Renato Eggner
GF Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement
Durch die anhaltende Lieferkrise ist die Frage nach kurzfristiger Mobilität gestiegen. Wie sehen Ihre Angebote in dem Bereich aus und hat sich die Behaltedauer maßgeblich verändert?
Die Lieferkrise hat bereits eine Verlängerung der durchschnittlichen Behaltedauer auf knapp 60 Monate bewirkt. Lässt es der km-Stand zu, ist eine Vertragsverlängerung die günstigste Möglichkeit. Darüber hinaus bieten wir hochwertige Gebrauchtwagen für einen zweiten Nutzungszyklus an und haben ein flexibles Mobilitätsangebot beginnend ab einem Tag.
Die Lieferproblematik hat auch teils deutlich steigende Gebrauchtwagenpreise zur Folge. Geben Sie diesen Vorteil in irgendeiner Form an die Kunden bei der Rückgabe der Fahrzeuge weiter?
Der Anteil der Kunden am Gebrauchtwagenverkaufserlös hängt von der jeweiligen Vertragsgestaltung ab. Grundsätzlich sehen wir aus unseren Analysen, dass das Preisniveau auf dem Gebrauchtwagenmarkt den Zenit im September überschritten hat und gerade bei den Nutzfahrzeugen ein starker Preisrückgang festzustellen ist. Die Krise ist nun sowohl beiUnternehmen als auch bei Konsumenten angekommen.
Die Digitalisierung nimmt auch beim Fuhrparkmanagement weiter zu. Verwenden Sie aktuell auch Daten, die das Fahrzeug der Hersteller bereitstellt oder ist das in Planung?
Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement nimmt im Digitalisierungsbereich sicherlich eine Vorreiterrolle ein. Wir bieten unseren Kunden beispielsweise eine exklusive, vielfach vernetzte und auch Fahrzeugdaten nutzende App an sowie eine Online-Plattform, mit der die Fuhrparkleitung individuelle Reportings erstellen und mit den Dienstwagennutzern direkt kommunizieren kann.
Der E-Auto-Anteil in den Unternehmen ist massiv gestiegen, was sind die aus Ihrer Sicht größten Hürden, warum viele Firmen mit dem Umstieg noch zuwarten?
Laut einer Umfrage im H1 war für 63 Prozent unserer Kunden die Reichweite noch zu gering und für 46 Prozent dauert das Laden zu lang. Das größte Thema ist die Ungewissheit rund um Förderungen. Bislang waren die TCO von E-Autos geringer, ohne Förderungen und mit hohen Stromkosten dreht sich das speziell bei Nutzfahrzeugen sehr schnell. In der Krise brauchen Firmen Sicherheit: E-Mobilität darf kein Luxus werden.
Facts
Raiffeisen-Leasing Fuhrparkmanagement ist seit 1995 auf dem heimischen Markt tätig und managt derzeit über 13.000 Fahrzeuge. Als Pionier in der E-Mobilität sind aktuell 44,3 Prozent aller Neuverträge E-Fahrzeuge.
www.raiffeisen-leasing.at
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