Vom 12. bis 15. Jänner zeigt die Vienna Autoshow die gesamte Fülle
des Automarktes: Wir fassen die Highlights für Sie zusammen.
Im vergangenen Jahr lag derösterreichische Automarkt auf
Rekordniveau. Heuer setzen die Hersteller alles daran, zumindest ein
annähernd vergleichbares Verkaufsergebnis zu erreichen -und blickt
man auf die Neuheiten, die am "Autolaufsteg" des Wiener Messezentrums
zu bestaunen sind, dann stehen ihre Chancen gut.
Wolfsburg unter Strom
Beim marktführenden VW-Konzern, der 2011 für mehr als ein Drittel der
Pkw-Neuzulassungen verantwortlich war, sind beispielsweise 15
Österreich-Premieren zu bestaunen. Von VW kommen unter anderem der
innovative Stadtwagen up!, der CC (vor dem Facelift als "Passat CC"
bekannt) und der Passat Alltrack. Audi zeigt den fünftürigen A1
Sportback und den neuen A4. Bei Skoda gibt es die Studie Vision D
sowie den Superb Combi in der luxuriösen Version "Laurin&Klement"
zu sehen, bei Seat das Konzeptauto IBL. Seitens der Luxusfabrikate
sind das neue Bentley Continental GT Cabrio und der Lamborghini
Gallardo LP 570-4 Super Trofeo Stradale besonders zu erwähnen.
Beinahe leistbar mutet dagegen das neue Porsche 911 Carrera Cabrio
an. Doch nicht nur die neuen Serienmodelle sollen das Publikum
elektrisieren: VW zeigt auch das Elektroauto Golf Blue-e-Motion und
startet einen Feldversuch in Sachen E-Mobilität.
Willkommen in der Zukunft
Bei Opel gibt es Elektromobilität ab Ende Februar schon in
(begrenzter) Serie: Der Ampera (Einstiegspreis 44.500 Euro) wird von
einem 150 PS starken Elektromotor angetrieben, der
16-Kilowattstunden-Akku ermöglicht Fahrstrecken von 40 bis 80
Kilometer. Doch dann ist keineswegs Schluss: Ein sekundärer
Benzinmotor springt ein, lädt die Batterie und ermöglicht eine
Komplettreichweite von 500 Kilometer. Erst dann muss entweder Benzin
oder Strom getankt werden.
Ebenfalls neu bei der Marke mit dem Blitz: Der Zafira Tourer, der
Astra GTC und der im Gewerbekundensegment schon heiß ersehnte Combo.
Als zweisitziger Kastenwagen bietet er mit bis zu 3.800 Liter (kurzer
Radstand) beziehungsweise 4.600 Liter das größte Ladevolumen seiner
Klasse.
Französischer Chic
Auf den Ständen von Citroën und Peugeot dreht es sich vorrangig um
die Diesel-Vollhybrid-Technologie. Gemeinsam zählen Citroën DS5
Hybrid4, Peugeot 508 RXH und der 3008 HYbrid4 zu den ersten
Vertretern dieser Kombination. Da der Dieselmotor die Vorderachse
antreibt und der Elektromotor die Hinterachse, handelt es sich um
eine besondere Form von Allradantrieb. Peugeot unterstützt mit dem
Elektroauto iOn (baugleich mit dem Citroën C-Zero) die
Öko-Bemühungen. Citroën zeigt mit dem Weltmeisterauto von Sébastien
Loeb, dass man auch ordentlich Gas geben kann. Renault gibt in Wien
einen Einblick in seine Elektromodelle Fluence Z.E. und Twizy.
Premiere feiert darüber hinaus der neue Twingo. Ebenfalls kann der
neue Scénic und Grand Scénic mit überarbeiteter Frontpartie und den
Energy dCi 110 und 130 Motoren mit Start-Stop-Automatik bestaunt
werden. Eyecatcher ist sicher das Formel-1-Auto RedBull RB7, das
Weltmeisterauto der Formel 1 in 2011. Die Schwestermarke Dacia zeigt
neben dem überaus beliebten SUV Duster mit dem Sandero Stepway einen
preiswerten Crossover mit Allrad-Optik. Zudem wird der Logan MCV als
5-und 7-Sitzer zu sehen sein.
Italien mit USA-Prise
Highlight bei Fiat ist der neue Panda, der unter anderem mit der
Motoren-Innovation TwinAir (Zweizylinder mit bis zu 85 PS) angeboten
wird. Der Crossover Freemont ist das Dodge-Modell Journey im
Italo-Look.Ähnliches sieht man bei Lancia mit dem Thema (ehemals
Chrysler 300C) und dem Voyager -hier hat sich nicht einmal der Name
des Chrysler-Modells geändert. Italienischer geht es bei Alfa Romeo
zu. Die ausgestellte Giulietta trägt das sportliche
Doppelkupplungsgetriebe TCT in sich und der 8C Spider ist eine
sinnlich geformte Augenweide. Gleich nebenan stehen die
Konzernmodelle fürs Grobe: Jeep bringt das Sondermodell Wrangler
Arctic, den Grand Cherokee Overland und den Compass Limited.
Auf und neben der Straße
Ebenso sportlich wie alltagstauglich ist der neue FordFocus ST–
zumindest in dererstmals erhältlichen Kombiversion, die 250 PS und
360Newtonmeter Motorleistungmit vernunftbetonteren
Laderaum-Argumenten in Einklangbringt. Die zweite Österreich-premiere
am Stand von Fordwird die Serienversion desneuen Ranger sein, die
miteiner Gesamtbewertung von89 Prozent beim jüngstenEuro-NCAP-Test
als bislang sicherster Pickup gilt.
Cityfloh und Retro-Roadster
Mercedes-Benz zeigt, welch große Rolle die kompakten Modelle künftig
spielen werden. Während die B-Klasse schon kaufbereit dasteht, ist
die nächste A-Klasse als noch futuristisches Concept-A zu sehen.
SUV-Freunde finden die M-Klasse, Sportler bleiben bei C 63 AMG Coupé
oder SLS AMG Roadster hängen.
Bei smart wird an die Zukunft gedacht. Neben der aktuellsten Variante
des fortwo electric drive finden sich auch ein E-Bike und ein
E-Scooter: alle perfekt auf die Mobilität in der Stadt zugeschnitten.
Ähnlich verhält es sich mit car2go, dem soeben in Wien gestarteten
Kurzzeit-Mietmodell.
Get Connected
Sowohl bei BMWals auchbei Ministehen die Con-nected-Systeme im
Tech-nik-Mittelpunkt. Live undinteraktiv können diese vorOrt getestet
werden. In auto-mobiler Hinsicht wartet BMWmit der 3er Limousine auf,
diesich noch besser den Kunden-wünschen anpassen soll.
NeueAusstattungslinien (Sport, Mo-dern Luxury) wurden
dafüreingeführt. Mini präsentiertden Roadster für die Spaßfrak-tion,
die knappe Schnitte mag.
Japan mag es sparsam
Im Land der aufgehenden Sonne war man früh dran, Automodelle mit
möglichst umweltfreundlichem Antrieb zu etablieren. Zu den
Hybridvorreitern zählt Toyota. In Wien wird der Prius+ vorgestellt,
der diese Technik auf der Höhe der Zeit in sich trägt. Das
Lithium-Ionen-Kraftpaket ist unter der Mittelkonsole untergebracht,
nimmt Passagieren und Gepäck daher keinen Raum weg. Immerhin ist der
Prius+ der erste Hybrid-Siebensitzer mit praktischer
Kombi-Van-Karosserie. Ebenfalls neu: Erstmals wird ein Plug-in-Hybrid
gezeigt. Hierbei handelt es sich um den Klassiker Prius, der im
Sommer mit Ansteck-Möglichkeit in den Handel kommt. Neuester
Lexus-Hybrid ist der CT 200h, der die Palette des Herstellers nach
unten abrundet.
Auch Honda ist mit drei Modellen (Jazz, CR-Z, Insight) hybridaffin.
In Wien gibt es deshalb einen Standbereich, der sich mit dieser
Umwelttechnik beschäftigt. Highlight ist aber der neue Civic, dessen
Äußeres immer noch in revolutionärer Optik erstrahlt.
Mitsubishi lässt den zweiten Motor ganz weg und konzentriert sich auf
reinen Elektroantrieb. Mit dem i-MiEV gehört die Marke auf jeden Fall
zu den Elektropionieren. Was man allein schon daran bemerkt, dass der
kleine Stadtflitzer ein erstes Update erfahren durfte: Ab sofort wird
bis 25 km/h ein virtueller akustischer Warnton zum Schutz von
Fußgängern eingesetzt. Zum neuen Serienstandard zählt eine
Fernbedienung zur Voreinstellung der Klimaanlage, der Ladezeit sowie
zur Anzeige des Ladezustands.
Andere Wege
Mazda geht im BereichÖkologie ganz andere Wege. Leichtbau,
serienmäßiges Start-Stopp-System und vor allem extreme Verdichtung
-14:1 sowohl bei Benzinern als auch bei den Dieselmotoren -führen zu
niedrigen Verbräuchen. Skyaktiv nennt sich die Technologie, die
erstmals im CX-5 vorgestellt wird. Das SUV kommt im Falldes kleinen
Diesels auf 4,5 Liter Sprit im Schnitt. Der mit 165 PS nicht schwache
Benziner gönnt sich 6 Liter.
Von den Japanern geht Suzuki in die sportlichste Richtung. Im
Mittelpunkt steht der Swift Sport, der junge Heißsporne ansprechen
soll. Passend dazu zeigt der Swift Super 1600, dass die Marke auch im
Rallyegeschehen gute Karten hat. Etwas interessanter für die Flotte
ist der Kizashi. Allrad, 178 PS, CVT-Getriebe sowie 9 Airbags machen
ihn zum komfortablen und sicheren Gleiter zu einem vernünftigen
Preis.
Nissan setzt auf Downsizing und bringt den Qashqai mit dem neuen
1.6-dCi-Motor mit 130 PS. Das Drehmoment des "kleinen" Diesels ist
mit 320 Nm exakt gleich hoch wie jenes des abgelösten 2.0-dCi-Motors.
Natürlich ist auch das Auto des Jahres 2011, der zu 100 Prozent
elektrische Leaf zu sehen.
Die Koreaner: sicher und zu gewinnen
Bereits als sechstes Modell von Kia konnte der in Wien gezeigte Rio
beim europäischen Sicherheitstest NCAP 5 Sterne erzielen. Auch für
ihn gilt die 7-Jahres-Garantie.
Einen Spark gibt es am Chevrolet-Stand zu gewinnen. Der kleine
Fünftürer wird in Kooperation mit den Casinos Austria verlost.
Erstmals in Österreich zu sehen sein wird der Malibu, eine viertürige
Limousine, die das Mittelklasse-Segment bei Chevrolet nach oben
abschließt. Hyundai stellt mit dem neuen i30 das wichtigste Modell in
der Palette vor. Erste Testslassen ihn in der wettbewerbsstarken
Kompaktklasse gefährlich nahe an den VW Golf herankommen. Mit der i40
Limousine kommt die Ergänzung zum jetzt schon erfolgreichen Kombi
nach Wien.
Die Qual der Wahl
Unser exemplarischer Messerundgang zeigt, dass die Vielfalt am
Neuwagenmarkt so groß ist wie selten zuvor. Die Kaufentscheidung hat
der (Firmen-)Kunde.
Ob und wie sie getroffen wird, hängt vor allem von der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ab -und die sieht derzeit nicht so
verheißungsvoll aus wie die unmittelbare Autozukunft.
"AutolandÖsterreich"
Wussten Sie, dass jeder neunte Arbeitsplatz in derösterreichischen
Wirtschaft vom Auto abhängt? Dass die heimische Fahrzeugindustrie
2010 ein Produktionsvolumen von 10,4 Milliarden Euro aufwies und 2011
erneut um rund 15 Prozent zugelegt haben dürfte? Dass beispielsweise
alle Dieselmotoren von BMW aus Steyr kommen und viele GM-Aggregate
aus Wien? Dass Magna Steyr in Graz der größte Auftragsfertiger von
kompletten Fahrzeugen ist?
Man darf mit Fug und Recht vonÖsterreich als "Autoland" sprechen
-ein Aspekt, den der Arbeitskreis der Automobilimporteure auf seinem
Messestand herausarbeitet. Außerdem informieren die Importeure über
die Fortschritte bei Effizienz und Umweltschutz: 100 neue Pkw
produzieren so viele Emissionen wie ein einziges Auto aus dem Jahr
1970. "Den Wechsel zum umweltfreundlichen neuen Auto müssen sich
Privatpersonen und Firmen aber auch leisten können", warnt Dr.
Christian Pesau, Geschäftsführer des Arbeitskreises, die Politik vor
noch höheren steuerlichen Belastungen.
Zubehör für alle
Was wäre eine Messe ohne Zubehör-Angebot? Die Aussteller wissen, dass
der Euro bei den Besuchern etwas lockerer sitzt und halten daher eine
ganze Menge an passenden Artikeln bereit: Flottenkunden werden
beispielsweise bei VW Nutzfahrzeuge fündig, wo Original-Grundträger
und Aufsätze angeboten werden. Das Angebot richtet sich unter anderem
an Hoteliers, die Radfahrer als Kunden haben. Da viele Gäste ohne
eigenes Auto anreisen, sollten für deren Abholung mittels Shuttle vom
Flughafen Kindersitze parat sein. Auch hier bieten VW, Audi und Seat
eine Reihe an Artikeln.