Schon gefahren: Audi A5/S5
Bei Audi erkennt man die Antriebsart künftig an der Typenbezeichnung, gerade Zahlen für E-Antrieb, ungerade für Verbrenn...
Andreas Kral ist in der Branche kein Unbekannter, war unter anderem bei der Porsche Bank und bei Arval in Führungspositionen tätig. Ende 2021 hat er die Seiten gewechselt und ist nun für Sodexo als Fuhrparkleiter tätig. Mit allen Wassern gewaschen optimiert er diesen nun, an Herausforderungen mangelt es dabei nicht.
Wer den Namen Sodexo hört, denkt vermutlich erst einmal an die bekannten gleichnamigen Gutscheine. Dabei ist diese Sparte nur ein sehr kleiner Teil des Unternehmens, das Hauptgeschäft liegt in einer Kombination aus Verpflegungs- und Facility-Management-Services vor Ort, Personal&Home Services sowie Benefits&Rewards Services für weltweit rund 100 Millionen Verbraucher. In Österreich feierte Sodexo 2022 sein 30-jähriges Jubiläum. Nachhaltigkeit hat für Michael Freitag, Geschäftsführer der Sodexo Service Solutions Austria GmbH, einen hohen Stellenwert: "Eine bessere Zukunft hängt von den Entscheidungen ab, die wir heute treffen. Und von den Maßnahmen, die wir ergreifen. Wir suchen nach Lösungen von Problemstellungen. Nachhaltige, verantwortungsvolle Entscheidungen sind unser Anliegen und das schon seit unserer Gründung im Jahr 1966."
Und da schließt sich auch der Kreis zum Fuhrpark, beispielsweise liegt der Fokus auf einer längeren Nutzungsdauer oder der Beschaffung elektrischer Fahrzeuge.
E-Umstieg mit Hürden
Bereits 2016 startete Sodexo mit der Anschaffung von Fahrzeugen mit elektrischem Antrieb. Aktuell sind zehn E-Fahrzeuge im Einsatz, weitere sind bestellt. Darüber hinaus wird bei der Neuanschaffung von nicht elektrischen Fahrzeugen darauf geachtet, dass es sich um Verbrennungsmotoren mit einem niedrigen CO2-Ausstoß handelt. Was nicht immer ganz einfach ist, wie Andreas Kral, seit Ende 2021 Fleet Manager Austria erzählt: "Derzeit bestehen noch erhebliche Probleme mit Lieferzeiten und eine unüberschaubare Tarifgestaltung bei den Stromanbietern. Dazu kommen noch Unsicherheiten, was die Zukunft der Sachbezugsbefreiung anbelangt." Der Sodexo-Fuhrpark ist zweigeteilt, in eine Management-Flotte und eine operative Flotte für Services wie Reinigung, Security oder Catering. Daraus ergeben sich weitere Herausforderungen, die in der Strategie bedacht werden müssen. Für Kral galt es zunächst, den bestehenden Fuhrpark zu analysieren und optimieren.
Kostenfalle Windschutzscheibe
"Wir haben aktuell 185 Fahrzeuge im Einsatz, knapp die Hälfte davon sind leichte Nutzfahrzeuge", so der Brancheninsider. Aktuell sind rund 80 Prozent der Fahrzeuge von Ford, der Rest stammt aus dem VW-Konzern. Besonderes Augenmerk legt Kral im Sinne der Mitarbeiter auf einen geringen Anschaffungspreis im Hinblick auf den Sachbezug. Und natürlich hat der Profi die TCO im Blick, die durch vermeintliche Kleinigkeiten ordentlich aus dem Ruder laufen können. "Vielfach gehört etwa eine beheizbare Windschutzscheibe zur Basisausstattung, die im Laufe eines Autolebens oft mehrmals zu tauschen ist, aber leider mitunter extrem teuer." Da folgt auch gleich einen Praxistipp: "Es gibt bei der WKO eine Liste von Originalscheibenlieferanten, die Margen bis 50 Prozent aufweisen."
Optimierung der Haltedauer
Unabhängig davon stehen Markenwechsel im größeren Stil an, da etwa der Fiesta ausläuft. Hier kommt künftig der Škoda Fabia zum Einsatz. Im Management setzt man schon bisher auf den VW-Konzern, etwa mit Audi A4, Škoda Superb, aber auch der neue BMW X1 kommt zum Einsatz. E-Autos sind noch in der Minderheit, insgesamt zehn – VW ID.3, ID.4, Škoda Enyaq und Cupra Born finden sich bereits in der Sodexo-Flotte. Bei den Nutzfahrzeugen ist der Umstieg auf rein elektrische Fahrzeuge zum einen wegen der geringen Reichweite und zum anderen aufgrund des Preises noch schwierig.
Ein wichtiges Thema ist die Behaltedauer: "Die langfristige Nutzung von Fahrzeugen spart Ressourcen, deshalb wird in der Fuhrpark-Strategie die Optimierung der Haltedauer der gesamten Flotte angestrebt. Wir versuchen, die Nutzungsdauer der Fahrzeuge in Abstimmung mit den jährlichen Fahrleistungen so zu verlängern, dass Fahrzeuge erst ab 175.000 Kilometern retourniert werden. Es kann günstiger sein, Fahrzeuge länger zu halten, da es dann auch mehr Kulanz bei etwaigen Schäden gibt und die Rückgabekosten entsprechend geringer ausfallen. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung liegt bei 25.000 Kilometer."
Wichtige Partnerschaft mit Händlern
Derzeit ist beinahe der gesamte Fuhrpark geleast. Kral ist am Evaluieren, ob Operating Leasing noch wirtschaftlich sinnvoll ist oder ob es künftig Restwertleasing sein wird. Sämtliche Neufahrzeuge werden mittels einer Matrix im Auge behalten, bei Autos mit stark unterschiedlichen Kilometerleistungen werden diese intern auch getauscht, natürlich mit einer Checkliste samt Zustandsbeschreibung und einer Bilderdokumentation. Extrem wichtig ist für jeden Fuhrparkleiter die Zusammenarbeit mit dem ausliefernden Händler: "Da ist es mir ein Anliegen, Michael Haunold von MVC Wien Nord zu danken, bei dem der Bestell- und Auslieferungs- beziehungsweise Rückholprozess in ganz Österreich anstandslos geklappt hat. Andere Unternehmen scheint das oft vor größere Herausforderungen zu stellen."
Stichwort Händler, mit Auto Stahl hat er da eine Lösung mit einer Win-win-Situation ins Leben gerufen: "Stahl erspart sich Leihwagenkosten, wir uns Parkgebühren und wir nutzen Poolcars auch für Mitarbeiter, die Dienstfahrten haben, und müssen nicht Kilometergeld verrechnen oder Fahrzeuge anmieten." Strenge Rechnung, gute Freundschaft gilt nicht nur beim Händler, sondern auch beim Leasinggeber. "Es ist in jedem Fall sehr zu empfehlen, Rechnungen genau zu prüfen, insbesondere Abrechnungen zu Vertragsende."
Signifikante Kosteneinsparung
Mit neuen Zugängen hat es Andreas Kral geschafft, die Kosten maßgeblich zu senken. "Wir konnten diese von 2021 auf 2022 trotz etwas größerem Fuhrpark und gestiegener Fahrleistung um 5,3 Prozent reduzieren, den Treibstoff ausgenommen."
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