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Alle über einen Kamm geschoren

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Der VerkehrsclubÖsterreich kann es nicht lassen, dieses Mal sind die bösen SUVs im Visier populistischer Angriffe. Die große Mehrheit der SUVs verfügt über kompakte Abmessungen und niedrigen Verbrauch.

Dass der VerkehrsclubÖsterreich den Straßenverkehr mehr als einseitig betrachtet, ist hinlänglich bekannt. Dennoch schafft es der VCÖ mit seinen Aussendungen regelmäßig in die Massenmedien, vor Kurzem waren wieder einmal die ach so bösen SUVs an der Reihe. "Bereits jeder 5. Neuwagen ist ein SUV", titelte der VCÖin einer Aussendung. "Experte" Mag. Markus Gansterer ist sich dabei nicht zu schade, alte Klischees zu bedienen: Diese Autos würden unglaublich viel Sprit verbrauchen, aufgrund ihrer Abmessungen die Parkplätze blockieren und zudem eine ernsthafte Gefahr für unsere Kinder darstellen.

Unlautere Vergleiche

In der Aussendung wird zwar erwähnt, dass es auch kleinere SUV-Modelle gibt, das hindert aber keineswegs daran, bei der Argumentation nur auf die sehr großen Modelle zurückzugreifen. So sei ein VW Touareg 37 und ein Hummer gar 50 Zentimeter breiter als ein Ford Fiesta. Dass vom Touareg im Jänner lediglich 37 Einheiten zugelassen wurden und der Hummer gar nicht mehr produziert wird, das erwähnt der VCÖ freilich nicht. Vielmehr würden die bösen SUVs Verkehrsbehinderungen verursachen und Straßenbahnen blockieren. In der Praxis zeigt sich aber, dass man kein großes Auto fahren muss, um die Parkordnung zu ignorieren und Straßenbahnen zu blockieren.

Kompakte Abmessungen Der Großteil der sogenannten SUV-Modelle ist alles andere als deutlich über der Norm. Nimmt man zum Beispiel mit dem VW Tiguan den Bestseller im Segment, dann stellt man fest, dass der lediglich 17 Zentimeter länger ist als ein VW Golf. Tiguan wurden im Jänner 700 verkauft, wie der Zuwachs im SUV-Segment generell auf Vertreter der kompakten Modelle zurückzuführen ist. Noch ein Beispiel: Der als SUV in der Statistik geführte Opel Mokka misst 4.280 Millimeter in der Länge, ein Opel Astra ist 4.419 Millimeter lang ...

Von wegen Spritschlucker

Unschwer zu erraten, ist auch der Verbrauch der Sport Utility Vehicles ein großes Thema der VCÖ-Aussendung. Der Arbeitskreis der Automobilimporteure hat aber umgehend darauf hingewiesen, dass der laut VCÖ angeblich vom Experten Prof. Ferdinand Dudenhöffer geschätzte Mehrverbrauch eines SUV nicht bei 25 sondern bei lediglich 10 Prozent liegt. Und natürlich bestätigen Ausnahmen die Regel, es gibt große SUVs, die auch 15 Liter schlucken, aber die machen im Segment die absolute Minderheit aus. Und selbst ein neuer Range Rover mit einem über 300 PS starken Achtzylinder-Turbodiesel braucht -wohlgemerkt in der Praxis und nicht auf dem Papier -nur noch knapp über 10 Liter. Das sind Werte, die von vielen älteren, kleineren Fahrzeugen nicht unterboten werden.

Moderne SUVs sind keine Umweltsünder

Die Autohersteller haben in den letzten Jahren alle Hebel in Bewegung gesetzt, um den Spritverbrauch ihrer Fahrzeuge zu senken, das gilt auch für die SUV-Modelle. Der Großteil moderner Kompakt-SUVs - wie z. B. Mazda CX-5, Opel Mokka, Hyundai ix35- verbraucht laut Werk zwischen 4,5 und 6 Liter. Selbst wenn der Verbrauch in der Praxis etwas höher liegt, bewegt man sich nur unwesentlich über dem Niveau normaler Kompaktfahrzeuge vom Schlageines VW Golf und Co.

Wäre dem Verkehrsclub Österreich wirklich an einer Verbesserung der Luftqualität gelegen, müsste eigentlich eine Forderung auf den Tisch, wonach (auch mittels Prämien) alte Autos und vor allem Dieselfahrzeuge ohne Partikelfilter aus dem Verkehr gezogen und durch sparsame moderne Fahrzeuge ersetzt werden.

Kindersicherheit als populistisches Argument

Doch nicht nur die Umwelt, auch die Kinder seien durch diese Fahrzeuggattung gefährdet, so Gansterer: "Kinder, die die Straße überqueren möchten, werden so später gesehen, wodurch das Unfallrisiko steigt." Dass das Thema Kindersicherheit ein ernstzunehmendes ist, steht außer Frage. Das VCÖ-Argument ist aber ein äußerst populistisches. Schließlich sind Kinder hinter normalen Pkws und Kombis aufgrund ihrer Größe ebenso schlecht zu sehen wie hinter einem SUV. Eine höhere Aufmerksamkeit Kindern gegenüber ist in jedem Fall wünschenswert. Den Nachwuchs aber als Argument gegen SUVs zu bringen, ist an den Haaren herbeigezogen.

Sicherheitsplus

Dass ein SUV aufgrund der höheren Sitzposition einen besseren Überblick über das Verkehrsgeschehen bietet und somit die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen kann, lässt der VCÖ freilich elegant beiseite. Dafür werden Unternehmen an den Pranger gestellt, die laut VCÖ 55 Prozent der SUV-Zulassungen ausmachen. Dass dieüberwältigende Mehrheit dieser Fahrzeuge sparsam im Unterhalt ist, sagt einem aber der Hausverstand oder jeder Fuhrparkmanager.

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