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"Da entstand natürlich ein Flaschenhals"

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Andreas Kostelecky, MBA, Geschäftsführer von Maxus Austria, über kommende Modelle, österreichische Lieblinge und simple Lösungen für komplexe Problemstellungen.

FLOTTE: Mit dem T90 EV bringt Maxus den ersten elektrisch angetriebenen Pick-up auf den Markt. Wie sehen Sie die Chancen in Österreich?
Kostelecky: Vor allem der geplante Allradler ist perfekt für Österreich. Wir haben in unserer Organisation ja viel Pick-up-Erfahrung und auf den freuen wir uns schon, seit wir mit Maxus begonnen haben. Aber wir werden es zweistufig anlegen. Mit dem 2WD beginnen wir 2023 die Teasing-Phase, bevor wir 2024 mit dem Allrad nachlegen werden.

Was bedeutet das?
Für Pick-ups gibt es ja eine breite Zielgruppe. Viele betreiben diese nur innerstädtisch, da ist Allrad nicht zwangsläufig notwendig. Und da ist der 2WD natürlich optimal, die Markteinführung bestens vorzubereiten, damit wir quasi schon in der Vorverkaufsphase alle notwendigen Umbauten wie zum Beispiel Hardtops für die Allradler parat haben.

Wie fährt sich ein Pick-up mit E-Antrieb?
Ich erlaube mir noch kein Urteil, da ich noch keinen Meter damit gefahren bin. Aber Pick-ups im Gelände müssen schon Ansprüche erfüllen, die andere Fahrzeuge nicht erfüllen müssen. Interessant auch, wie sich die Kraftentfaltung auswirkt, der E-Motor müsste sich ja gerade offroad besser eignen als ein Verbrenner. Aber wie sich das passive Bremsen verhält, wenn die Akkus voll sind, das sind alles Dinge, die wir noch herausfinden müssen.

Von den auf der IAA Transportation gezeigten Fahrzeugen – welche kommen nach Österreich?
Mit dem eDelivery3 und 9 haben wir begonnen, nun haben wir nachgelegt mit dem Fahrgestell. Die Pritsche etwa ist die schmalste am Markt, da erwarten wir vor allem bei Kommunen viele Kunden. Und die Palette wird noch breiter. Mit dem eDelivery7, der sich genau zwischen den anderen beiden positionieren wird.

Und der Mifa 9?
Den werden wir 2023 lancieren. Das ist ja grundsätzlich ein Siebensitzer, aber bis zur Markteinführung wird es ihn auch als Achtsitzer geben, was aufgrund der Förderlandschaft in Österreich derzeit sehr wichtig ist. Und dank der 90-kWh-Batterie eignet sich der zum Beispiel dann perfekt als Flughafentaxi.

Sehen sie E-Nutzfahrzeuge als Ergänzung oder als Ersatz zum Diesel?
Realistisch kann es ja nur eine Ergänzung sein. Diese Schwarzweiß-Diskussion halte ich ja für problematisch. Aber für Zusteller ist der E-Antrieb schon interessant, weil Einfahrverbote in Städte mit Sicherheit kommen werden. Da wird man dann auf jeden Fall ein E-Fahrzeug brauchen. Aber wenn ein Zusteller, der jetzt fünf Diesel hat, komplett auf Elektro umstellen würde, wäre das ja allein vom Finanzierungsvolumen schon sehr schwierig.

Muss man das Leasinggeschäft anders gestalten als bei Verbrennern? 
Ich denke, es ist extrem wichtig, dem Kunden die Angst vor dem Leistungsverlust des Akkus zu nehmen. Dann gibt es noch das Reichweitenthema, aber das wird schon etwas relativiert.

Inwiefern wird das relativiert?
Der Zusteller weiß ja zum Beispiel, welchen Radius er tagtäglich fährt. Und das Thema ist ja schon, wie ich es schaffe, ihm diese Restwertangst zu nehmen. Da gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich ihm den Restwert zu garantieren. Unsere Vision ist, der Kunde nimmt das Fahrzeug, behält es vier Jahre, was auch die Dauer der Förderung ist, und dann stellt er es wieder zurück.

Und der Sekundärmarkt?
Der wird natürlich sehr interessant, weil das größte Hindernis bei E-Autos meist die Anschaffung ist. Wenn ich den Restwert aber garantieren kann, ist das schon was anderes. Das erfordert natürlich mehr Beratung, aber das ist einfach notwendig.

Wie sieht es eigentlich mit der Ersatzteilversorgung aus?
Intern haben wir unsere Lieferroutinen, das ist unkritisch. Die Herausforderung für eine neue Marke ist da eher, den richtigen Mix an Teilen parat zu haben. Bei Karosserieteilen ist das noch recht einfach, die werden bei Nutzis ja recht oft hin. Aber da hatten wir heuer die Problematik, dass nach zehn Wochen Lockdown in China die Schiffe mit den Ersatzteillieferungen nicht fahren konnten. Das hat zu einem Flaschenhals geführt, wenn dann auf einmal zahlreiche Schiffe mit diesen Ladungen in Europa ankommen.

Was kann man dagegen tun?
Natürlich kann man bestimmte Teile auch mit Luftfracht holen. Aber das geht auch nicht immer, weil das natürlich sehr teuer ist. Was aber noch besser funktioniert hat, war eine eigene Teilegruppe auf WhatsApp unter den Maxus-Importeuren in Europa. Wer hat was, wer braucht was, da haben wir uns einfach ausgetauscht und die Teile dann hin- und hergeschickt.

Hat dieses Rezept Erfolg?
Viel wichtiger war, dass wir uns vor allem auf die Diagnose konzentriert haben. Weil jede falsche Diagnose fördert natürlich die falsche Teilebestellung. Unsere Techniker, die wir haben, unterstützen zum Beispiel die Monteure bei den Werkstätten etwa mit einer Teamviewer-Lizenz, aber auch mit einer virtuellen Brille.

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