Fahrerassistenzsysteme sorgen beim Fuhrparkmanagement für eine
Win-win-Situation, weil sie leichte und schwere Unfälle, aber auch
oftmals teure Parkschäden verhindern und dadurch die Kosten niedrig
halten.
Wir malen den Teufel an die Wand: Ein Mitarbeiter verursacht mit
seinem Firmenwagen einen schweren Verkehrsunfall. Er ist schwer
verletzt und wird deshalb die nächsten Wochen im Krankenstand
verbringen. Die Schäden am Wagen sind gravierend, können aber behoben
werden. Trotz aller Erleichterung des Arbeitgebers über den relativ
glimpflichen Ausgang beginnt sich nun, das Kostenrad zu drehen. Neben
den direkten Kosten, die etwa für die Reparatur, die Selbstbehalte
für Teil- oder Vollkasko, den Ersatz von beschädigtem Transportgut
oder den Schadenersatz beim Unfallgegner anfallen, muss der
Arbeitgeber auch die indirekten Kosten übernehmen. Das heißt, er
bezahlt für den Arbeitszeitverlust und muss für die Gehaltsund
Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, die Umsatzverluste durch den
Fahrzeugausfall oder die zusätzlichen Ausgaben für den Ersatzfahrer,
der den Transport des ausgefallenen Fahrzeugs übernimmt, aufkommen.
Summa summarum können so die Gesamtkosten im Extremfall auf mehrere
zehntausend Euro anwachsen.
Bagatellschäden als Kostentreiber
"Auch wenn es sich bei jedem schweren Verkehrsunfall um eine
traumatische Erfahrung handelt, für ein Unternehmen können viele
Bagatellschäden auf lange Sicht auch teurer und zum Trauma werden",
sagt Nikolaus Engleitner, Experte für Fuhrparkmanagement bei heise
fleetconsulting. Das Problem: "Eine hohe Schadensquote erhöht früher
oder später empfindlich die Versicherungsprämien und diese wirken
sich - gemeinsam mit den Kosten der einzelnen Schäden - massiv auf
die Gesamtkosten des Fuhrparks aus." Die gute Nachricht: Fast alle
Bagatellschäden, wie Kratzer im Lack oder Dellen in Stoßstangen,
lassen sich mit proaktivem Schadensmanagement vermeiden. Dabei
spielen Fahrerassistenz-und Sicherheitssysteme eine Hauptrolle:
"Parkpiepser kosten heute um die 300 Euro Aufpreis, eine Stoßstange
auszutauschen schlägt hingegen mit mindestens 600 Euro zu Buche. Bei
einem Firmenauto, das durchschnittlich vier Jahre im Unternehmen
verwendet wird und im Schnitt einmal pro Jahr für zirka1000 Euro
beschädigt wird, ist klar, dass dies eine sinnvolle Investition ist."
Nützliche Helfer in Zahlen
Während Assistenzsysteme also die Kosten unter Kontrolle halten
können, unterstützen sie im Alltag aktiv den Fahrer und optimieren
seine Fertigkeiten. Neben mehr Komfort resultiert daraus auch ein
Plus an Sicherheit. Laut Zahlen des ADAC gehen etwa 90 Prozent aller
Unfälle auf menschliches Fehlverhalten zurück, da Gefahren nicht
erkannt oder falsch eingeschätzt werden. Systeme wie ein
Notbremsassistent können die Zahl der Auffahrunfälle um 28 Prozent
verringern, Abstandregel-Tempomaten reduzieren Unfälle um bis zu 17
Prozent und Spurwechselwarner führen bei 26 Prozent der Fahrer zu
weniger Zusammenstöße. Insgesamt, so der ADAC, sind
Fahrerassistenzsysteme in der Lage, die Zahl der Unfälle um fast 50
Prozent senken.