Beim Schaulaufen der Autobranche in Genf zeigten die Hersteller ihre
neuesten Werkstücke, wir haben uns von Audi bis Volvo umgesehen.
Ob in Form von Studien, die die Autowelt so wohl nie zu Gesicht
bekommen wird, oder als serienreife beziehungsweise zumindest -nahe
Fahrzeuge bis hin zu unterschiedlichen Elektro-Konzepten, das
Spektrum in Genf war wie immer riesig.
Audi zeigt neuen A3, BMW das 6er Gran Coupé
Sofort zu erkennen ist der neue Audi A3, seinen größeren und
kleineren Brüdern wie aus dem Gesicht geschnitten. Vorerst als
Dreitürer präsentiert, wird in absehbarer Zeit auch der Sportback
nachgereicht. Der Audi A6 allroad kommt im robusten Offroad-Look, der
Traum eines jeden Außendienstmitarbeiters ist ohne Zweifel der RS4
Avant. Bentley hat sich an einem SUV versucht, der EXP 9 ist optisch
-vorsichtig ausgedrückt -gewöhnungsbedürftig. Star des BMW-Standes
war das neue 6er Gran Coupé, das künftig dem Mercedes CLS und dem
Audi A7 Kunden abspenstig machen will. Nicht fehlen durfte natürlich
der neue 3er BMW, Firmenkunden werden wohl mit Spannung auf den neuen
Touring warten, der allerdings noch nicht in Genf stand.
Cadillac bäckt künftig auch kleinere Brötchen, der ATS ist der
Nachfolger des 2009 ausgelaufenen BLS. Bei Chevrolet stand neben dem
Volt -Auto des Jahres 2012 -vor allem die Kombi-Version des Cruze im
Rampenlicht, die künftig auch Flottenkunden an Land ziehen wird.
Citroën, Peugeot und Mitsubishi kooperieren einmal mehr im
SUV-Bereich miteinander, C4 Aircross und 4008 basieren allerdings
nicht mehr auf dem Outlander, sondern auf dem kleineren ASX.
Ein Modell, das für Firmen und Familien gleichermaßen interessant
ist, zeigte Dacia erstmals der Öffentlichkeit. Der Lodgy beweist,
dass ein praktischer Minivan nicht teuer sein muss. Ab unglaublichen
9.990 Euro buhlt er ab Juni um Kundschaft, serienmäßig mit ESP
ausgestattet.
Kompakte Vans von Fiat und Ford
Auch Fiat hat mit dem 500 L Kunden mit mehr Platzbedarf im Visier,
spürbar größer als der Panda und mit der Optik des Cinquecento
konkurriert man mit den Kompaktvans. Und dort unter anderen mit dem
brandneuen Ford B-MAX. Erstmals verfügt ein Fahrzeug dieser Klasse
über Schiebetüren, ein starkes Argument, nicht nur für Jungfamilien.
Mit dem SUV Kuga, dem knackigen Ford Fiesta ST und dem Fusion -der
als Mondeo 2013 in Europa auf den Markt kommt -war der
Ford-Messestand prall gefüllt.
Bei Hondanähert sich die Studie NSX Concept dem lang erwarteten
Serienmodell, bereits fertig ist die neueste Generation des CR-V. Mit
dem EV-STER zeigen die Japaner die Studie eines Elektro-Sportwagens.
Bei Hyundailiegt der Fokus auf der Kombiversion des kürzlich
er-hältlichen i30, der auch im Fuhrpark- und Flottengeschäft
einewichtige Rolle einnehmen soll. Die Studie i.oniq ist ein
Elektrosportler mit Range-Extender. Demnächst beim Händler ist die
186PS starke Turboversion desVeloster sowie das Facelift des i20.
Neue Wege: Jaguar-Kombi und Range Rover Cabrio
Jaguar hat mit dem XF einen ernsthaften Konkurrenten zu Audi A6, BMW
5er und Mercedes E-Klasse im Portfolio, mit der Kombiversion
Sportbrake spricht man jetzt auch Kunden mit erhöhtem Platzbedarf an.
Bei Kia war ganz klar der neue Cee"d Star des Messestandes, das
erfolgreiche Kompaktmodell rollt bereits im Mai zu den Händlern. Die
knackige Studie Trackster basiert auf dem Soul, der Kia Ray EV ist
das erste Serien-Elektroauto aus Korea, bleibt allerdings dem
Heimatmarkt vorbehalten.
Lancia zeigte die finale Version des Flavia Cabrio, dem Zwilling des
Chrysler Sebring Cabrio. Zukunftsorientiert gibt sich Landrover. Der
DC100 soll den Kultoffroader Defender eines Tages beerben, der Evoque
Cabrio soll neue Segmente erschließen.
Bei Mazda wartet man mit Hochspannung auf den neuen 6er, einen
seriennahen Ausblick darauf bot die Studie Takeri. Erstmals auf der
Tokio Motor Show gezeigt,überzeugt der Japaner mit gelungener
Linienführung und feschem Interieur. Nicht fehlen durfte natürlich
auch der neue CX-5.
A-Klasse: Neue Wege
Neue Wege geht Mercedes bei der A-Klasse. Bis dato als Kompaktvan
unterwegs, ist das neue Modell nun auf Augenhöhe mit Audi A3 und dem
1er BMW. Wer etwas mehr Geld auf dem Konto hat, könnte sich für die
Hybrid-Version der E-Klasse oder -als Sahnehäubchen -für den SL 63
AMG interessieren.
Der neue Mitsubishi Outlander -ab Herbst im Handel -unterstreicht die
Offroad-Gene der Japaner. Nissan brachte gleich mehrere Studien an
den Lac Léman. Das Hi-Cross-Concept gab einen Ausblick auf die
künftige X-Trail-Generation, der Invitation wird in absehbarer Zeit
den Nissan Note beerben.
Opel hat das SUV geschrumpft und bietet mit dem Mokka einen sehr
kompakten Vertreter der Offroad-Gattung, Sportfreunde werden sichüber den 280 PS starken Astra OPC freuen.
Peugeot will mit dem 208 die erfolgreiche Serie der Kleinwagen
fortsetzen, der 4008 mischt im Kompakt-SUV-Segment mit. Porsche
zeigte auf dem Genfer Salon die neue Boxster-Familie sowie den
offenen 911er.
Auf kaum einem Stand war die Elektromobilität so im Vordergrund wie
bei Renault, der Zoe gibt Ausblick auf den nächsten Clio und ist
-richtig -elektrisch betrieben. Zudem wurde die Mégane-Baureihe zart
geliftet.
Apropos geliftet, aufgefrischt zeigte auch Seat die
Ibiza-Modellpalette sowie den Zwillingsbruder des VW up! und des
Skoda Citigo, den Mii. Darüber hinaus präsentierten die Spanier das
Toledo-Concept, das aufs traditionelle Stufenheck setzt.
Allradspezialist Subaru präsentierte nicht nur den neuen Impreza,
sondern auch den in Kooperation mit Toyota entstandenen BRZ. Suzuki
ließ mit der Studie G70 aufhorchen, dank windschlüpfriger Karosserie
und Leichtbau soll ein Verbrauch von drei Litern möglich sein, ohne
elektrische Hilfe.
Toyota bringt mit dem BRZ-Bruder GT 86 wieder Emotionen ins Spiel,
der Yaris Hybrid ist auf niedrigen Verbrauch getrimmt. Ebenso wie die
zahlreichen Studien des japanischen Herstellers: Der leichtgewichtige
Vollhybride FT-Bh oder das Brennstoffzellen-Fahrzeug FCV-R.
Volvo ließ mit dem V40 aufhorchen. Wer mit einem Kompakt-Kombi
gerechnet hat, wird überrascht sein. Der neue V40 möchte sich unter
den Premium-Kompakten behaupten, nicht zuletzt mit einer gelungenen
Neuinterpretation des Heckbereichs.
VWhatte neben dem erstenGolf GTI Cabrio die StudieCross-Coupé im
Gepäck. EinTurbodiesel-Direkteinspritzersowie zwei
Elektromotorenleisten 306 PS, der Dieselhy-brid soll sich mit 1,8
Litern auf100 Kilometern begnügen.