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Nahezu in jeder Sekunde wird irgendwo auf der Welt ein car2go-Auto angemietet. Auch in Wien läuft das Geschäft gut. Der „Herr übers G’share“ in Österreich ist Alexander Hovorka.
Sie gehören mittlerweile zum Stadtbild dazu: Die blau gebrandeten car2go, die sich seit sieben Jahren in Wien tummeln. Waren es die ersten Jahre noch ausschließlich smart fortwo, wird die Flotte seit 2017 kontinuierlich um diverse Mercedesmodelle erweitert. Anlass war der Wunsch der begeisterten und stetig wachsenden Kundenschar, die nach geräumigeren und viersitzigen Modellen verlangte: für Ausflüge mit der Familie, zum Transport von Möbeln oder auch für Firmenfahrten. Neben über 400 smart fortwo ergänzen Mercedes-Benz A-Klasse, GLA, CLA und neuerdings B-Klasse das To-go-Repertoire in Wien. Insgesamt rund 800 Autos, eine ganz besondere Flotte, die weder mit einem größenmäßig ähnlichen Firmenfuhrpark noch einer Mietwagenflotte zu vergleichen ist.
„In einer Unternehmensflotte sieht man seine Autos regelmäßig und eine Person fährt ein Auto, außer es handelt sich um ein Poolfahrzeug, aber auch dann kennt man die Fahrer“, erläutert Alexander Hovorka, Geschäftsführer car2go Österreich, der uns in der Wien-Niederlassung Einblick in seine Sharing-Flotte gewährt. „Unsere Autos sind ständig irgendwo auf den Straßen unterwegs. Wir wissen zwar, wer wann in einem Auto gesessen ist, aber das sind mehrere Leute pro Tag, die wir wahrscheinlich nie persönlich sehen.“
Go, Car-li, go
Apropos Anmelden. Das kann man rasch, jederzeit und überall online oder vor Ort, was den Vorteil hat, dass die Mitarbeiter geduldig alles hinreichend erklären. Sobald die notwendigen Daten validiert sind, kann es losgehen, alle drei bis maximal 500 Meter ist in der Stadt ein car2go zu finden, an einigen Orten wie dem Businesspark Vienna am Wienerberg oder dem Flughafen Wien gibt es eigene für car2go reservierte Parkplätze, an denen die User das Auto anmieten können, aus diesem Grund sind mitunter mehrere Fahrzeuge vorzufinden. Sieben Mieten durchschnittlich fallen in Wien täglich auf jedes Auto, das sind rund 5.500 Mieten am Tag. Über 155.000 Kunden verzeichnet car2go Österreich mittlerweile, darunter bereits 2.000 Firmen mit durchschnittlich 2,5 Mitarbeitern. Hauptklientel bei den Unternehmen sind Consulter, Rechtsanwälte oder Steuerberater für innerstädtische Fahrten, „kleine Firmen, die sich keinen Fuhrpark leisten wollen oder können und via Business-Account 800 Fahrzeuge in unterschiedlichen Größen nutzen und somit Termine wahrnehmen können; von Fahrten zu Meetings bis zu Flughafenfahrten. „Vor allem interessant für Firmenkunden: Mit einer Anmeldung kann man alle car2go in Europa nutzen, das sind etwa 7.800 Autos, in 14 Städten. Bis auf Florenz und Madrid sind auch mittlerweile alle europäischen Flughäfen an uns angebunden“, freut sich Hovorka, der in Wien selbst ebenfalls per car2go zu Terminen unterwegs ist. Fahren darf der Kunde durch ganz Österreich, muss das Auto allerdings wieder zurück in das Geschäftsgebiet nach Wien bringen. „Die Leute fahren überall hin. Nach Linz zum Meeting, ins Waldviertel zur Oma, nach Parndorf zum Einkaufen, an den Neusiedlersee zum Schwimmen.“ Für längere Fahrten gibt es 2, 4, 6 oder 24 Stunden-Pakete, Kurzstrecken werden nach Minutentarif abgerechnet.
Nichts auf Halde
Im Unterschied zu vielen anderen Flotten gibt es bei car2go kein einziges Fahrzeug, das irgendwo in Reserve steht. Ist eines kaputt, wird es so rasch wie möglich repariert. Hat es einen – zumeist wirtschaftlichen – Totalschaden, was durchschnittlich einmal pro Monat der Fall ist, wird es ersetzt. Das bedeute nicht, dass monatlich ein Auto zu Schrott gefahren werde, beruhigt Hovorka. Da die Autos geleast werden, kann auch ein vergleichsweise harmloser Schaden, dessen Reparatur knapp vor Ende der Vertragsdauer passiert und sich deswegen nicht mehr rentiert, ein Totalschaden sein. Der Anteil der nicht zu Verfügung stehenden Fahrzeuge, die gerade betankt, geputzt oder repariert werden, liegt im Normalfall bei 3,5 Prozent.
Putztruppendienst
Der Service teilt sich in zwei Bereiche auf: laufender und jährlicher, die von zwei Partnerfirmen beziehungsweise Daimler-Werkstätten durchgeführt werden. Die regelmäßige Wartung findet auf der Straße statt, beziehungsweise werden die car2go zum Waschplatz zu einer Intensivreinigung gebracht, die nach bestimmten Algorithmen stattfindet, konkret entweder nach 100 Mietvorgängen oder nach sieben Tagen. Regelmäßig betankt werden sie ebenfalls, spätestens ab 40 Prozent Spritstand. Viele Arbeiten werden in der Nacht durchgeführt, vor allem Betankungen, um während des Tages so wenig Autos wie möglich zu blockieren. 20 Leute sind für diese Wartungsarbeiten regelmäßig unterwegs. Der jährliche Service findet in Daimler zertifizierten Werkstätten statt, Reparaturen werden – je nach Fall – überall gemacht. Durchschnittlich sind die Autos 24 bis 30 Monate geleast und legen dabei 20.000 Kilometer zurück.
Bald unter Strom?
Hovorka glaubt an das Elektroauto als Zukunftsfahrzeug für Carsharing-Modelle im städtischen Raum, setzt derzeit jedoch noch auf eine reine Verbrennerflotte. „Wir wollen keine Mischflotte und stellen uns nicht als Feigenblatt zehn Elektroautos hinein. Das bringt nichts und würde die Kunden nur verwirren. Reine Elektroflotten von car2go gibt es derzeit in Amsterdam, Madrid und Stuttgart, insgesamt circa 1.400 Autos. Wenn es in Wien eine entsprechende Infrastruktur gibt und diese entsprechend für uns nutzbar ist, wird das auf jeden Fall ein Thema für uns. Langfristig wollen wir die smart-Flotte in Wien auf rein batterieelektrischen Antrieb umstellen.“
Sag niemals nie
Was Alexander Hovorka, der kurz nach dem Markteintritt in Wien die Leitung übernommen hat, in den vergangenen sieben Jahren gelernt hat: „Gehe nie davon aus, dass du in diesem Geschäft schon alles gesehen hast, es kommt immer etwas Neues und Kunden liefern immer wieder mal Überraschungen.“ Die größte Herausforderung liegt für den Geschäftsführer darin, „das Werkl am Laufen zu halten. Zum Einen ist das Parken ein Riesenthema für uns. Wir zahlen pro Auto jährlich 2.500 Euro Parkpauschale an die Stadt, das muss man einmal verdienen! In deutschen Städten wie zum Beispiel München hat sich das bei durchschnittlich 900 Euro eingependelt, da sticht Wien schon heraus. Und natürlich muss man ständig schauen: Wo muss ich etwas dazunehmen, wo muss ich etwas wegnehmen. Die Dinge ändern sich laufend, Wien ändert sich. Es ist immer etwas los.“ •
(Text: Petra Mühr, Fotos: car2go)
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