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Als Coca-Cola-Fuhrparkmanager muss Wolfgang Schrempf nicht nur 320 Fahrzeuge und die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse von vielen unterschiedlichen Berufsgruppen unter einen Hut bringen ...
Vor wenigen Tagen hat Wolfgang Schrempf ein Pilotprojekt beendet. Der Inhalt: vom Flottenmanagement zum Mobilitätsmanagement. Es geht dabei um die Zukunft "seines" Fuhrparks, 320 Fahrzeuge, mit denen Kundenberater, Servicetechniker oder Manager aktuell unterwegs sind - und wie dies in der nahen und mittleren Zukunft aussehen wird. Schrempf ist Country Fleet Manager bei der Coca-Cola HBC Austria - und das seit 39 Jahren.
Genauer gesagt ist er in dieser "ausschließlichen" Funktion seit etwa zehn Jahren tätig, die 39 Jahren sind Schrempfs Gesamtzeit im Unternehmen. Begonnen hat der leidenschaftliche Autofahrer als Kundenfahrer, war in seiner weiteren Coke-Karriere verantwortlich für Lager, Logistik und übernahm vor 20 Jahren die Leitung des Fuhrparks, aufgrund von Strukturveränderungen seit zehn Jahren explizit. Schrempf kennt das Flottengeschäft wahrlich von der Pike auf, ist extrem gut vernetzt und sitzt auch im Vorstand des Fuhrparkverbandes Austria. Denn neben großer Genauigkeit und ausgeprägten analytischen Fähigkeiten ist er seit jeher sehr an Innovationen und Optimierungsprozessen interessiert.
Die Evaluierung des eingangs erwähnten Mobilitätsprojekts dauert noch an, getestet wurde neben Fahrzeugen mit unterschiedlichen Antrieben von Erdgas, Hybrid, Wasserstoff und Elektro unter anderem auch die App "Wegfinder", ein Start-up der ÖBB. Damit lässt sich letztendlich nicht nur der smarteste Weg von A nach B via Taxi, Car2go und Bahn berechnen, sondern im finalen Stadium auch sämtliche beinhaltete Verkehrsmittel buchen und bezahlen. "Wir haben so viele unterschiedliche Bedürfnisse in unserem Unternehmen", erläutert Schrempf, "speziell jüngere Mitarbeiter aus Ballungszentren gehen gern ein paar Meter zu Fuß zur Busstation und kommen mit Öffis. Der Status des Firmenautos ist im Wandel. Parkpickerl, Parkplatzsuche, Carsharing und auch der ökologische Fußabdruck sind die Beweggründe dafür, dass manche gar keines mehr haben wollen."
Die vielen unterschiedlichen Anforderungen resultieren aus den vielen unterschiedlichen Einsatzbereichen von Coca-Cola HBC Austria und aus der Topografie unseres Landes. Für die Servicetechniker, die Schankanlagen und Getränkeautomaten warten, stehen daher 60 Vans zur Verfügung, vorrangig Opel Vivaro, für Mitarbeiter in gebirgigen Lagen VW T6 aufgrund des Allradantriebs. Die Kundenberater sind mit etwa 180 Opel Astra oder Opel Mokka (richtig, des Allrades wegen)unterwegs, für das Management stehen neben Opel Insignia auch Modelle von VW, Audi und Mercedes zur Verfügung (alle im Operating Leasing).
Insgesamt gibt es 13 Fahrzeugkategorien - klingt viel, die Autos sind jedoch sehr klar und mit wenig Spielraum definiert, die einzelnen Kategorien bedarfsgerecht ausgetüftelt. "Unsere Autos sind alle sehr gut ausgestattet, die müssen alles können, von Fahrerassistenzsystemen wie Abstandstempomat über LED-Beleuchtung bis hin zu Allradantrieb in Bergregionen."
Die Kundenberater erhalten also einen gebrandeten roten Opel Astra oder schwarzen Opel Mokka, die Managementebene kann je nach Level zwischen zwei bis drei Modellen wählen und sich für die Farbe schwarz oder weiß entscheiden. Der Rest ist vorgegeben. Anders wäre es wohl kaum möglich, die vielfältigen Begehrlichkeiten zu befriedigen, schildert Schrempf und erinnert sich schmunzelnd an eine Diskussion vor Jahren mit den Fahrern, als eine neue Car Policy herausgegeben wurde. "Es gibt viele unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse - großes oder kleines Fahrzeug, das Fahrzeug soll umweltfreundlich sein, das Fahrzeug ist ein Statussymbol etc. - es wurde heftig und viel diskutiert und teils auch kritisiert Ende nie! Ich hab damals gesagt: ,Wisst Ihr, einem Fuhrparkmanager geht es ähnlich wie dem Trainer der Fußballnationalmannschaft. Da gibt's acht Millionen Trainer - und bei uns 320 Fuhrparkmanager.'"
Alle Fahrzeuge sind jeweils mit gleich viel Sicherheit und gleich viel Komfort ausgestattet, geachtet wird bei der Motorisierung selbstverständlich auf den Spritverbrauch und CO2-Ausstoß, bei den Vans sind zudem Platz und Nutzlast ausschlaggebend. Alle Autos können privat genutzt werden, für die Einhaltung der Servicetermine und die Pflege ist der jeweilige Fahrer verantwortlich. Die Reinlichkeit wird kontrolliert, stichprobenartigoder mit Vorankündigung. Neben der Kontrolle wird bei Coca-Cola allerdings vielmehr die Motivation großgeschrieben, um Klimaziele zu erreichen oder auch um Unfälle zu reduzieren beziehungsweise zu vermeiden. "Bei uns gibt es eine interessante und wohl einzigartige konzerninterne Kennzahl, die in allen 28 Ländern, in denen wir tätig sind, gemessen wird. ,Accidents per million kilometer', also die Unfälle auf eine Million Kilometer gerechnet. Bei den Unfällen gibt es neun verschiedene Kategorien, zwei davon sind Eigenverschulden und Fremdverschulden, und diese werden für die Berechnung herangezogen. Um diese Zahl sukzessive zu senken, werden regelmäßig Preise ausgeschüttet, monatlich, quartalsweise oder jährlich gibt es Einkaufs- oder Wellnessgutscheine oder auch Fahrtrainings mit Funfaktor, um die Leute zu achtsamem und sparsamem Verhalten zu motivieren."
Nicht nur eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, sondern auch eine von vielen Möglichkeiten, als Fuhrparkmanager die Welt ein Stückchen besser zu machen. "Das ist wirklich ein extrem vielfältiger Job", bekräftigt Schrempf, "bei dem man sich laufend mit Innovationen auseinandersetzen kann, Leute motivieren und Einfluss auf deren Verhalten nehmen kann und so zur Verbesserung unserer Umwelt beizutragen."
Unternehmen Die Coca-Cola HBC Austria, einer der größten Abfüller der Produkte der The Coca Cola Company, feiert 2019 ihr 90-jähriges Bestehen. Knapp 1.000 Mitarbeiter sind hier beschäftigt, Umsatz: rund 774 Mio. Euro
Fuhrpark
Marken: Opel, VW, Audi, BMW, Mercedes Anzahl
Pkw: 240 Anzahl Nfz: 50 Anzahl Lkw: 29
Laufleistung: durchschnittlich 30.000 km/Jahr
Behaltedauer: 5 Jahre
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