Schon gefahren: Cupra Terramar
Mit dem Terramar präsentiert Cupra das bisher wichtigste Modell. Das 4,52 Meter lange SUV punktet mit emotionalem Desi...
Nach sieben Monaten und über 14.000 Kilometern heißt es Abschied nehmen vom Toyota bZ4X, wir haben die Fahrer um ihre finalen Eindrücke gebeten.
Falls Sie sich beim Titel wundern, wir nehmen zwar Abschied vom elektrischen Dauertester, Goodbuy ist aber dennoch bewusst so geschrieben. Denn der „Petzi“, wie der bZ4X in der Redaktion liebevoll genannt wurde, ist tatsächlich ein guter Kauf. Auch wenn es dort und da noch etwas Verbesserungspotenzial gibt, fällt das Resümee klar positiv aus. Nicht zuletzt deshalb, weil der Japaner unprätentiös auftritt und alles andere als ein Blender ist. An der Optik scheiden sich zwar die Geister, uns hat der robuste Auftritt mit den unlackierten Radhäusern gut gefallen.
Sehr gute Ergonomie, Ausfälle beim Infotainmentsystem
Das Cockpit ist nicht der letzte Schrei in Sachen Coolness, aber bei der Reizüberflutung vieler Automodelle ist das Interieur des bZ4X geradezu ein Segen. Klar definierte Lenkradtasten, ein hoch aufbauender Armaturenträger, der damit auch gleich ein Head-up-Display ersetzt und eine Mittelkonsole, die einen vernünftig großen Touchscreen beinhaltet, aber auch genügend Tasten und Schalter, um die wichtigsten Funktionen direkt anzusteuern. Apropos Touchscreen, die Infotainment-Zentrale hat den einzigen Defekt während unseres Tests verzeichnet, gleich zwei Mal haben wir einen Totalausfall erlebt, der einen Werkstattaufenthalt nach sich zog. Das ist schade, da der Toyota damit seine weiße Dauertest-Weste verspielt hat. Abgesehen davon gab es fast nur positive Einträge im Fahrtenbuch. Und wie bereits beim letzten Zwischenbericht erwähnt, hat Toyota die Preise deutlich gesenkt, was den bZ4X noch attraktiver macht. •
Mag. Bernhard Katzinger – Kapitän im Windelbomber
Batterieelektrisch mit Familie verreisen – ganz bitteres Thema am Mobilitäts-Stammtisch. Ist der Nachwuchs an sich schon ein heikles Transportgut, löst die Vorstellung, diesen jetzt auch an einem riesigen öden Parkplatz bespaßen zu müssen (stuuundenlang! natürlich), während das E-Auto sich (laaangsam! natürlich) mit frischen Lithium-Ionen versorgt, gefurchte Stirnen über der Wirtshaustischplatte aus.
Alles halb so schlimm im bZ4X, der dem Windelbomberkapitän so manche Sorge abnimmt. Da wäre erst einmal das recht großzügige Platzangebot für die Fondpassagiere (2,85 Meter Radstand lassen grüßen), das reicht auch für ein kurzes Brettspiel zwischendurch. Kofferräume sind bekanntlich nicht die SUV-Paradedisziplin, im vorliegenden Fall ließen wir für den Sommerurlaub die Gepäckraumabdeckung zu Hause und luden bis zum Wagenhimmel Koffer hochformatig ein, alles eine Frage der Flexibilität. Das gilt auch für Onboard-Entertainment, das man sich im Toyota halt selber mitbringt. Mehr Ladegeschwindigkeit wäre nett. Selbst die versprochenen 150 kW habe ich am Schnelllader nie gesehen, ein echter Schwachpunkt. Allerdings lade ich im Familienbetrieb opportun, heißt: Der Wagen lädt, wenn (und wo) wir Pause machen, nicht (bzw. nur im Notfall) umgekehrt. Klappt meistens.
Stefan Schmudermaier – Beeindruckende Rekuperation
Ich durfte auch einige tausend Kilometer mit dem Toyota bZ4X zurücklegen, die Sachlichkeit der Bedienung und des Auftritts und nicht mehr darstellen zu wollen, als man ist, sind aus meiner Sicht klare Pluspunkte. Nachhaltig in Erinnerung geblieben ist mir die Reise nach Südtirol, wo der Japaner nicht nur auf der Langstrecke, sondern auch in den Bergen seine Qualitäten unter Beweis stellen musste. Dabei haben wir auch das berühmte Stilfserjoch unter die Räder genommen. Den Bordcomputer unten auf null gestellt, zeigte er am Gipfel stolze 61,9 kWh Durchschnittsverbrauch. Die idente Strecke wieder ins Tal gefahren, brachten wir diesen auf 16,1 kWh nach unten. Dass dieser Wert sogar unter dem Testschnitt von knapp 18 kWh liegt, beweist die hohe Effizienz und die hervorragende Rekuperation. Ebenfalls positiv in Erinnerung – und bei sehr vielen Herstellern schlicht nicht verfügbar – ist die Möglichkeit, zwischen adaptivem und konventionellem Tempomaten auf Tastendruck zu wechseln, womit bei jeder Situation die ideale Unterstützung zur Verfügung steht.
Roland Scharf – Überraschende Liebe zu flotten Kurven
Alle kennen wir diese uralten Sprüche von stillen Wassern, die tief sind. Oder dass man Bücher nie nach ihrem Schuber beurteilen oder den Tag nicht vor dem Abendprogramm loben sollte. Aber trotzdem, hey: Dass ein so vernünftig proportioniertes, recht großes, hohes und naturbedingt schweres Auto wie der bZ4X seine sportlichen Qualitäten hat, damit wollte und konnte ich zumindest nicht rechnen. Es geht ja schon mit dem kleinen Lenkrad los, das gut in der Hand liegt und mit der fidelen Lenkung ein schlagkräftiges Duo abgibt. Vor allem aber beeindruckte mich die harmonische Straßenlage. Das Fahrwerk agierte nie unmenschlich hart, gab sich aber auch bei schnelleren Kurven nur in Extremfällen leichte Blöße. Vor allem das ungute Aufschaukeln bei Lastwechsel, was Elektro-SUV sonst so gerne praktizieren, fehlt hier komplett, es kann also selbst im Fond niemandem schlecht werden, wenn man es wirklich wissen will. Aber das wollen wir ja nicht. Manch stilles Wasser hat ja schließlich Stil.
Kevin Kada: Premiumgefühl
Der „Petzi“ hat in seiner Zeit bei uns sehr vieles richtig gemacht. Wenn man im Cockpit Platz nimmt, egal ob auf dem Fahrer- oder Beifahrersitz, dann hat man ein gewisses Gefühl von Premiummarke. Auch beim Fahren hat sich der bZ4X von seiner besten Seite gezeigt. Die gängigen und großteils vorgeschriebenen Sicherheitssysteme vom Spurhalteassistenten bis hin zum adaptiven Tempomaten haben ohne Ausfälle funktioniert. Selbst bei Baustellen, wo sich viele Spurhalteassistenten oft schwer tun, zwischen der regulären weißen und der orangen Bodenmarkierung zu unterscheiden, hat der Toyota nie versucht, auf die „falsche“ Spur zu korrigieren. Phantombremsungen gab es beim Tempomaten ebenfalls keine. Einziger Wermutstropfen. Das Lenkrad hätte eine gute Spur größer ausfallen können. Allerdings war dennoch im Cockpit alles mit einem Griff erreichbar, ohne große Dehnungsübungen machen zu müssen. Und 95 Prozent der Tasten, die man während der Fahrt braucht, waren ohnehin auf dem Lenkrad zu finden.
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