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ÖAMTC-Winterreifentest 2024 – unterschiedlichste Ergebnisse

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ÖAMTC/Wittkowski

Im heurigen Winterreifentest des ÖAMTC konnten viele Pneus gut abschneiden. Manch einer fiel aber negativ auf. Dass es kein „Sehr gut“ gab, war eine logische Angelegenheit.

Heuer nahm sich der ÖAMTC und seine Partnerclubs die Mittelklasse-Dimensionen 205/55 R16 und 215/55 R17 näher zur Brust. Viele waren zwar OK, aber nicht alle sind zu empfehlen. Insgesamt schnappte man sich 28 Modelle, und das Endergebnis deckt nahezu die gesamte Bandbreite ab, wie Steffan Kerbl, Reifenexperte beim Mobilitätsclub, sagt: "Die Bestnote 'sehr gut' haben wir nicht vergeben - und auch ein 'gut' schafften nur sechs der 28 Produkte. Am unteren Ende der Tabelle finden sich hingegen sieben 'genügend' und leider auch vier 'nicht genügend'. Der Rest, also elf Modelle, ist 'befriedigend'." Getestet wurde in zwei Hauptkriterien: Einerseits wurde die Fahrsicherheit auf trockener, nasser und winterlicher Fahrbahn (70 Prozent der Gesamtwertung) beurteilt, andererseits wurden alle Testkandidaten in Hinblick auf ihre Umweltbilanz überprüft (30 Prozent).“

Drei "Gute" in der kleinen Dimension
Bei den vor allem bei Kompaktmodellen beliebten 16-Zoll-Größe gab es insgesamt dreimal "gut", jeweils viermal "befriedigend" und "genügend" sowie ein "nicht genügend". Kerbl weiter: “Grundsätzlich zeigen sich die Modelle von Continental, Goodyear und Michelin ausgewogen: Es gibt keine gravierenden Schwächen auf den verschiedenen Fahrbahnverhältnissen, zudem punkten alle mit guter Laufleistung. Die Unterschiede liegen im Detail: Während der Continental bei der Sicherheit den Spitzenplatz belegt und vor allem auf nasser und winterlicher Fahrbahn überzeugt, spielt der Michelin bei der Umweltbilanz seine Trümpfe aus und punktet in Sachen Laufleistung, Abrieb und Effizienz. Der Reifen von Goodyear liegt in beiden Hauptkriterien zwischen diesen beiden und ist damit der Allrounder unter den Top 3.”

Dass Hankook, Dunlop, Nokian und Falken nur mit einem „befriedigend“ abschneiden konnten, liegt an den leichten Schwächen in verschiedenen Kriterien. Sie können aber dennoch je nach Fahrprofil eine Alternative darstellen. "Anders sieht es mit den Modellen von Zeetex, GT Radial, Vredestein und Pirelli aus: Ihre klaren Schwächen auf mindestens einer Oberfläche führen zu einer Gesamtwertung von 'genügend'", stellt Kerbl klar. Definitiv nicht empfehlenswert ist nur der Winrun Winter-max A1 WR22: Der Teilnehmer aus China fiel bei den Tests auf nasser Fahrbahn glatt durch – und nass ist es in der dunklen Jahreszeit ja doch sehr häufig.

Drei Ausreißer bei der SUV-Dimension
Bei den 16 Modellen, die vor allem bei SUV beliebten Größe an den Start gingen, ergab sich ein recht ähnliches Endresultat. Kerbl: "Erfreulich ist, dass sich drei Modelle sehr ausgewogen präsentieren: Goodyear, Dunlop und Vredestein können sowohl in der Sicherheit als auch in der Umweltwertung reüssieren und erhalten mit der Note 'gut' eine klare Kaufempfehlung." Auch hier zeigt sich zudem ein solides Mittelfeld, das mit einem "befriedigend" abschließen konnte. Doch auch bei diesen Semperit, Hankook, Continental, Pirelli, Yokohama, Giti und Firestone gilt: Als Alternative akzeptabel, wenn man sich der jeweiligen Stärken und Schwächen der Reifen bewusst ist.

Mit einem „genügend“ müssen sich die Probanden von Viking, Kumho und Maxxis zufrieden geben, die zwar über eine gute Laufleistung verfügen, auf trockener Fahrbahn aber deutliche Mängel aufweisen. Wenig erfreulich aber, dass es bei den 215ern gleich zwei Schlusslichter gibt, so Kerbl: “Der Triangle WinterX TW401 und der Davanti Wintoura + weisen eine sehr schwache Leistung auf nasser Fahrbahn auf – sie sind weit abgeschlagen und erhalten für die mäßige Performance ein 'nicht genügend'. Anders der Reifen von Kenda, der im Nassen zwar gut funktioniert, dafür auf trockener Fahrbahn erhebliche Schwächen aufweist. Abgesehen davon wiegt ein Kenda Wintergen 2 KR501 rund 12,4 Kilo und damit um 3,6 Kilo mehr als der gleich dimensionierte Goodyear. Das gibt erhebliche Abzüge in der Umweltwertung, sodass auch hier ein 'nicht genügend' die Folge ist.”

"Sehr gut" Fehlanzeige
Dass durchwegs Reifen mit einem „Gut“ die Kaufempfehlung erhielten, liegt einfach daran, dass es auch heuer wieder kein „Sehr gut“ gab. Wobei das nicht mit der Qualität der Reifen zu tun hat. Eher mit den fast unmöglichen Anforderungen, um diese Note zu erreichen. Kerbl: „Es gibt tatsächlich einige Reifen, die in einzelnen Bereichen die für ein 'sehr gut' geforderten Werte erreichen. Das jedoch in allen getesteten Kriterien zu schaffen, ist kaum möglich, denn Top-Werte in einer Kategorie bedingen in der Regel Abstriche an einer anderen Stelle. Die Reifenherstellung ist also immer ein Kompromiss - umso wichtiger sind die umfangreichen Tests des ÖAMTC, die eine Vielzahl an Fahrprofilen umfassen. Anhand der Ergebnisse können sich Konsument:innen für das Produkt entscheiden, das am besten zu ihrem Nutzungsverhalten passt. Und das muss z. B. nicht immer der beste Reifen auf Eis und Schnee sein."Dass es Reifen, die in diesem Test mit einem 5er glatt durchfielen, dennoch im freien Handel zu kaufen gibt, hat auch einen exakten Grund: die gesetzlichen Auflagen für eine EU-Zulassung sind weit harmloser als jene des ÖAMTC und seiner Partnerorganisationen, so Kerbl. „Umso wichtiger ist es, sich vor dem Kauf die Ergebnisse unserer Untersuchungen anzusehen."

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