Energieversorger Salzburg AG und Handelsriese Rewe starteten vor
wenigen Wochen in der Stadt SalzburgÖsterreichs erstes
Elektro-Carsharing.
Emil (abgeleitet von E-Mobil) nennt sich das neue Carsharing-Modell,
das vorerst an fünf Standorten mit je zwei Fahrzeugen in Betrieb
ging. "Es ist als Pilotprojekt in der Region Salzburg geplant", sagt
August Hirschbichler, Vorstandssprecher der Salzburg AG. Bereits 2009
sammelte die Salzburg AG mit ihrem Tochterunternehmen "ElectroDrive
Salzburg" Erfahrungen. "Was wir 2009 begonnen haben, findet in Emil
seinen logischen nächsten Schritt", so Hirschbichler.
Carsharing-Projekt auch bald in Wien und Graz?
In dieselbe Kerbe schlägt auch Peter Breuss, Technischer Direktor von
Rewe International. Rewe setze bereits seit Jahren Projekte im
Bereich E-Mobilität um, als Mitglied von Austrian Mobile Power (eine
Plattform zur Umsetzung der Elektromobilität) fördere das Unternehmen
diese unterschiedlich, etwa mit Grünstrom-Tankstellen, Hybrid-Lkws
oder E-Test Autos. "Die Erfahrungen in Salzburg werden zeigen, wie
schnell wir unser System auf andere österreichische Orte ausdehnen",
sagt Breuss. Die Städte Wien und Graz seien für Breuss "mögliche
Partner, mit denen Gespräche geführt werden". Vorerst wird im
Carsharing-Betrieb nur ein Fahrzeugtyp, der Mitsubishi i-MiEV,
eingesetzt. Bei entsprechender Nachfrage nach größeren Fahrzeugen
kann sich Breuss vorstellen, darauf zu reagieren und etwa auch
E-Transporter einzusetzen. Im Endausbau, der im Jahr 2016 erreicht
werden soll, wird die Carsharing-Flotte 80 Fahrzeuge, die auf 40
Stationen in der Stadt Salzburg verteilt sind, umfassen. "Bei einer
sechsstündigen Auslastung der Fahrzeuge pro Tag kann sich
Emil-Carsharing in einigen Jahren rechnen", glaubt Breuss. Rund eine
Million Euro investierten Rewe und Salzburg AG in das Projekt.
Unterstützt wird diesesauch von der Stadt Salzburg, die als
Emil-Kunde auch Parkflächen für die Elektro-Carsharing-Flotte zur
Verfügung stellt. "Manche unserer Pkws im Fuhrpark fahren weniger als
5.000 Kilometer im Jahr. Diese können wir durch Carsharing-Autos
ersetzen. Wenn Letztere elektrisch betrieben werden, istdas doppelt
umweltfreundlich", sagt Heinz Schaden, Bürgermeister der Stadt
Salzburg. Seit Sommer 2011 ist es in der Mozartstadt auch erlaubt,
mit Elektroautos während der Ladedauer vor Ladestationen gratis in
der Kurzparkzone zu stehen. "Zusätzlich stellen wir auch Flächen für
Emil zur Verfügung", so Schaden.
App, Website und Hotline
Das Angebot ist via Websiteüber eine App für Smartphones und über
eine Hotline buchbar. Die Registrierungsgebühr beträgt 25 Euro.
Abgerechnet wird mit einer Kundenkarte, entweder im 15-Minuten-Takt
(je nach Paket zwischen 5,60 und 6 Euro pro Stunde) oder pro
Kilometer (25 bis 29 Cent). Das neue Carsharing-Projekt stößtauf
großes Interesse: "In der ersten Märzwoche haben sich bereits 80
Salzburgerinnen und Salzburger für Emil angemeldet, ein Riesenerfolg,
mit dem wir in diesem Ausmaß nicht gerechnet haben", sagt Bernhard
Bauer, Sprecher der Salzburg AG. Detailinformationen unter
www.fahre-emil.at.