Test: Toyota Proace Max Elektro
Der neue Toyota Proace Max ist elektrisch auch mit 4,25 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zu haben. Dies bringt aber einig...
Symbol des Aufschwungs, Ikone der Freiheit und multifunktionales Flottenfahrzeug: Die Geschichte des VW Bulli ist eng verwoben mit gesellschaftlichen Werten und wirtschaftlichem Erfolg. Der Kult-Bus feiert seinen 75er.
Ein Symbol des Wirtschaftswunders. Eine Ikone der Freiheit. Familienfahrzeug und Freizeitmobil. Kultobjekt und Lifestyle-Produkt. Vermittelt Gemeinschaftsgefühl. Ein multifunktionales Flottenfahrzeug. – Welches Auto kann das schon von sich behaupten? Dass es für den Wiederaufbau nach dem zweiten Weltkrieg ebenso steht wie für die Flower-Power der späten 60er und frühen 70er? Das von Handwerkern wie Businessleuten gleichermaßen geschätzt, in vielen Familien beim Hausbau ebenso eingesetzt wurde wie als Urlaubsbus und wie ein Familienmitglied geliebt und de facto in jedem Bereich eingesetzt wird? Der VW Bulli ist mehr als nur ein Fahrzeug, er ist ein kulturelles Phänomen, spiegelt gesellschaftliche Werte, Wandel und Sehnsüchte wider. Er prägt die europäische Mobilitätskultur seit 75 Jahren. – VW Nutzfahrzeuge feierte dieses Dreiviertel Jahrhundert gebührend mit einem imposanten Bulli-Treffen am Salzburgring. Von T1 bis T7, von Camper bis Rallye-Begleitfahrzeug versammelten sich rund 500 Autos und 10.000 Menschen auf der Rennstrecke.
Ein echter Hackler
„Der Bulli hat Generationen inspiriert. Er steht sowohl für Bilderbuchgeschichten als auch für handfeste Geschäfte. Das war der Ausgangspunkt – und den darf man nicht vergessen“, so Lars Krause, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Volkswagen Nutzfahrzeuge. Ursprünglich stammt der Bulli vom sogenannten Plattenwagen ab, eine Pritsche basierend auf dem Käfer, die nur für den betriebsinternen Transport von Teilen im Stammwerk Wolfsburg diente. Der erste Prototyp war 1949 bereits betriebsbereit, von der Bauweise den hohen Belastungen jedoch nicht gewachsen. Für den Leiter Design bei Volkswagen Nutzfahrzeugen, Albert Kirzinger, hat persönlich mit dem T0 alles begonnen: „Viele Ideen sind dann mit den Kunden entstanden, die das Auto privat umgebaut haben.“ Prototyp Nummer zwei wurde entwickelt und wenige Monate später präsentiert, parallel dazu ein Bus mit Fenstern für den Personentransport gefertigt, den man damals noch schlicht Kombi nannte.
Heiße 25
1951 rollte der erste Serien-Bulli vom Band in Wolfsburg. Mit Heckmotor, 25 PS, multi–funktionell – ein „Lieferwagen ohne Kompromisse“. Ein robustes, geräumiges und universell einsetzbares Arbeitsgerät für Handwerksbetrieb, Bäcker oder Behörde. Nur vier Jahre später waren bereits 100.000 Stück produziert.
Bis heute wurden weltweit über 12,5 Millionen verkauft. Die sogenannten „Bulli-Bauer“ fertigen also nicht nur Liebhaberautos, der Bulli ist auch ein ökonomischer Erfolg.
Historisch führte jedes Modell eine Innovation ein: Nach dem T1 mit Heckantrieb und Schlafmöglichkeit folgte beim T2 die Schiebetür, die California-Idee mit Aufstelldach und Modulküche wurde beim T3 umgesetzt. Ab dem T4 wanderte der Motor für Crashsicherheit und Durchstiegsmöglichkeit nach vorn … Heute bietet der Bulli aka Multivan aka T7 fünf Fahrzeugkonzepte in einem Raum, was früher nur durch Umbauten realisiert wurde: ein modulares Raumkonzept mit Platz bis zu neun Personen, flexiblem Sitzsystem, Konferenznutzung, Transportmöglichkeit und als Campervan; mit Verbrenner, Plug-in-Hybrid- sowie vollelektrischem Antrieb: Transporter und Transporter Kombi,
Caravelle, Multivan und California und den ID. Buzz bzw. ID. Buzz Cargo als Strom-Version.
Kein Wunder, dass der Bulli-Clan „rund 40 Prozent des Gesamtabsatzes bei Volkswagen Nutzfahrzeuge ausmacht“, schildert Miriam Walz, Markenleitung VW Nutzfahrzeuge. Laut Statistik Austria (deren Aufzeichnungen allerdings erst 1964 begann, also lang nach der Geburtsstunde des Bulli) wurden bei uns bislang 187.913 Fahrzeuge zugelassen, über 147.000 davon sind heute noch auf der Straße!
75 Jahre und (k)ein bisschen leise
Mit dem ID. Buzz hat VW den Bulli internationalisiert. Das elektrische Aushängeschild wird unter anderem in den USA, Australien, Taiwan und anderen Märkten verkauft – und ist bereits autonom im Testbetrieb, erzählt Krause. Und auch am T8 werde längst gearbeitet.
Erfolg, Freiheit, Zukunft sind nicht nur die DNA des Bulli, sondern „wir bedienen damit menschliche Grundbedürfnisse“, so Design-Chef Kirzinger. „Wir bauen keine Autos, wir bieten Lösungsraum. Und die Ansprüche des privaten wie Firmen-Kunden steigen immer mehr.“ „Unsere Kunden sollen mit dem Fahrzeug Geld verdienen“, unterstreicht VW klar den wirtschaftlichen Nutzen des Multivan im Flottenalltag. Ob als Shuttle, Lieferfahrzeug, mobiles Büro oder Einsatzwagen (und bis zu fünf Jahre Garantie beim neuen Transporter): Das Konzept „Bus trifft Lieferwagen“ – kurz: Bulli – ist heute relevanter denn je. Die Erfolgsgeschichte wird mit dem T8 also fortgesetzt.
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