Freelander war gestern, der kleinste Land Rover hört nun auf den
Namen Discovery Sport. Ob sich die Namensänderung auch auf den
Charakter ausgewirkt hat und wie sich der jüngste Landy-Spross im
Alltag schlägt, haben wir nachgeprüft.
Um ein Missverständnis gleich vorweg auszuräumen, nein, der Discovery
Sport ist nicht der Nachfolger des Discovery, sondern vielmehr der
Nachfolger des Freelander 2. Das wird spätestens dann deutlich, wenn
man einen Blick auf die Abmessungen sowie den Innenraum wirft. Da
zeigt sich der Sport gegenüber dem großen Bruder deutlich kompakter,
nichts desto trotz ist das neue Modell mit bis zu sieben Sitzplätzen
zu haben. Üppig ist die Beinfreiheit in Reihe drei allerdings nicht.
Aufgeräumtes Cockpit, altbackene Navi-Grafik
Öffnet man die Türen des Discovery Sport, sorgt allein der Lederduft
für nobles Ambiente. Das Cockpit ist aufgeräumt, der drehbare
Wählschalter der Automatik seit dem Jaguar XF in beinahe allen
Konzernmodellen Pflicht. Während das Gimmick durchaus ein Hingucker
ist, zeigt sich das Multifunktionsdisplay leider spürbar in die Jahre
gekommen. Dieses System versieht seit einer kleinen Ewigkeit Dienst
in unterschiedlichen Jaguar-und Land-Rover-Modellen, was besonders
bei der altbackenen Navi-Grafik negativ auffällt.
Dennoch fein: Im Dual-View-Modus kann der Beifahrer fernsehen,
während der Fahrer die Navikarte eingeblendet bekommt und nicht vom
Verkehr abgelenkt wird. Der Preis für dieses Entertainment- System
inklusive Meridian-Hi-Fi-System ist mit knapp 4.000 Euro aber happig.
Das große Panoramaglasdach ist da mit 1.361 Euro zwar günstiger,
öffnen lässt es sich leider trotzdem nicht.
9-Gang-Automatik
Unter der Haube versieht ein 2,2-Liter-Turbodiesel von Ford mit 190
PS seinen Dienst, in Kürze wird das Triebwerk aber von einer
Land-Rover-Eigenkonstruktion abgelöst. Schlecht macht das Aggregat
seine Sache dennoch nicht, erst recht in Verbindung mit der
9-Gang-Automatik. Im Schnitt kamen wir auf einen Verbrauch von 7,4
Litern. Das Handling ist agil, elektronische Helferlein wie eineWankneigungskontrolle oder eine Bergabfahrhilfe unterstützen den
Fahrer zusätzlich. Ein Land Rover wäre kein Land Rover, würde er
nicht abseits der Straße überzeugen. Dank "Terrain Response" kann der
Fahrer aus fünf Fahrmodi wählen.
Stolzer Preis
Knapp 75.000 Euro sind in dieser Fahrzeugklasse selbst für das mit
zusätzlichen Extras ausstaffierte Topmodell viel Geld, trotz der ohne
Frage umfangreichen Ausstattung. Das Basismodell mit 150 PS und
Frontantrieb gibt es immerhin schon ab 33.350 Euro.
Das gefällt uns: flinke 9-Gang-Automatik, Gelände-Kompetenz
Das vermissen wir: klimatisierte Ledersitze
Die Alternativen: Range Rover Evoque, BMW X3, Audi Q5, Mercedes GLC