Das Topmodell des Nissan NV300 vertraut auf die Aufladung zweier
Turbolader. Mit 145 PS verlieren selbst längere Reisen mit dem
Neunpersonentransporter ihren Schrecken. Den Passagieren egal, uns
aber wichtig: das Abgasreinigungssystem mit SCR-Technologie.
Ja, den Nissan NV300 gibt es auch beim Renault-Händler zu kaufen.
Oder bei Opel oder bei Fiat. Unterm Strich ist es Geschmackssache, ob
man lieber Trafic, Vivaro, Talento oder eben NV300 fährt. Die
markentypische Nissan-Front steht dem Bus gut, finden wir. Nach
unserem Geschmack ist aber nicht nur der Look, auch die Motorisierung
des Testfahrzeugs in der 5.399 Millimeter langen Ausführung kann sich
sehen lassen: ein 1,6 Liter großer Selbstzünder mit 145 PS Leistung
und 340 Newtonmeter Drehmoment.
Der Chauffeur bekommt zu tun
Für Shuttle-Aufgaben ist der NV300 damit bestens gerüstet und selbst
wenn die Passagiere viel Gepäck mitführen, geht ihm nicht die Puste
aus. Ein kleines Manko für die Gäste entdeckten wir jedoch im
Handling der Sitze: Unbedarften erschließt sich der Umlegemechanismus
für den Einstieg in dieletzte Reihe nicht sofort von selbst. Da
lässt man sich lieber vom Fahrer helfen, bevor man an vermeintlichen
Hebeln zerrt und drückt, ohne dass etwas passiert. Beim Transport
eines Sekretärs fiel uns gleich noch etwas auf: Immer wieder hörten
wir Geräusche von hinten, die darauf schließen ließen, dass das gute
Stück Schaden nimmt. Es war aber nur ein Gurt, der herumflatterte.
Wer länger fährt, steckt diesen auch ohne Passagier lieber ins
Schloss -passt!
Einparken ist kinderleicht
Beim Handling selbst steht der NV300 seinen Brüdern in nichts nach,
im Verhältnis zu den Außendimensionen fährt er sich äußerst wendig,
lässt sich auch für Ungeübte problemlos einparken. Dabei hilft zwar
eine Rückfahrkamera, diese ist jedoch nur auf einem winzigen Screen
im Rückspiegel zu sehen, obwohl wir das Navi mit dem sieben Zoll
großen Touchscreen an Bord hatten.
Stark, aber sparsam
Von den beiden Kombi-Motorisierungen (Kastenwagen gibt"s ab 95 PS)
ist die 145-PS-Variante die einzige, dieüber 170 km/h Topspeed
zuwege bringt. In Österreich unwesentlich, doch vom Komfort her -auch
ein Tempomat unterstützt den Fahrer - scheut der Bus vor längeren
Trips nicht zurück. Schön, dass der Biturbo sich dabei mit einem
alltagstauglichen Schnitt von 7,6 Litern zufrieden gibt. Auch das
Abgasreinigungssystem mit SCR-Technologie beruhigt das Gewissen, denn
es verringert den Stickoxid-Ausstoß nachhaltig. Zwei Schiebetüren und
eine Klimaanlage vorn und hinten sind bei der Test-Ausstattung
Premium Serie.