Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Sechszylinder-Motoren sind eine aussterbende Spezies, erst recht in der Mittelklasse und als Benziner. Umso mehr Freude am Fahren vermittelt das M440i Cabrio, das aber auch abseits des Motors seine Qualitäten hat.
Vor zwei Generationen waren Sechszylinder im 3er BMW – auch das Cabrio hörte damals noch auf diese Ziffer – eine Selbstverständlichkeit, egal ob als Benziner oder Diesel. Und dann kam das Downsizing, das auch vor BMW nicht haltgemacht hat. Dabei gelten gerade die Bayern als die Sechszylinder-Marke schlechthin, begründet wurde dieser legendäre Ruf bereits in den 1930er-Jahren im BMW 303. Aber kommen wir zurück ins Hier und Jetzt. Abseits des M4 Cabrio mit dem brutalen und 510 PS starken Sechszylinder gibt es benzingetrieben - ein 430d folgt - nur noch den M440i mit sechs Brennräumen unter der Haube, das gleiche gilt auch für die 3er-Reihe. Mit 374 PS ist aber auch das "kleine" M4 Cabrio kein Kind von Traurigkeit. Und zugegeben, ich bin von der Sinnhaftigkeit des Elektroautos überzeugt, aber wenn man nach dem Druck auf den Startknopf das Röhren des Sechsenders vernimmt, dann wird mir warm ums Herz.
Ganzjahrestauglich
Und nicht nur ums Herz, neben der Sitzheizung sorgt auch ein dreistufiger, in die Kopfstütze integrierter Nackenföhn dafür, dass man dem Cabriovergnügen auch bei Temperaturen um die 20 Grad oder darunter fröhnen kann, ohne die Winterjacke samt Schal anzulegen. Und selbst im Winter, wenn das Dach ja im Regelfall geschlossen bleibt, findet man im M440i dank xDrive einen guten Begleiter. Allradantrieb sorgt dafür, dass man sich auch auf Schnee und Eis nicht blamiert, die dick gefütterte Stoffmütze erlaubt nicht nur ein schlankeres Heck, sondern ist gut gedämmt gegen Kälte und Geräusche, geschlossen wähnt man sich beinahe in einem Coupé.
Ob offen oder geschlossen, die Fahrleistungen können sich sehen lassen. In nur 4,9 Sekunden zeigen Tacho und optionales Head-up-Display Tempo 100, untermalt von einer feinen, aber nicht aufdringlichen Klangwolke. Traktion ist dank Allrad nie ein Thema, die Abstimmung von Getriebe, Motor und Fahrwerk lässt sich auch individuell einstellen. Der Praxisverbrauch liegt rund einen Liter über der Werksangabe und bewegt sich knapp unter neun Litern. 83.750 Euro verlangt BMW für das M440i xDrive Cabrio, fein ausstaffiert knackt man auch die 100.000-Euro-Hürde locker, unser Testauto kam auf 105.000 Euro. Sich von der Masse abzuheben, war eben noch nie ein günstiges Vergnügen.
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