Bei der weltweiten Leitmesse "transportlogistic" in München wurde
deutlich, dass die Branche derzeit einen massiven Wandel erlebt. Vor
allem der Trend der Digitalisierung schlägt voll durch.
Die Logistik-und Transportbranche kennt derzeit nur ein Wort:
Digitalisierung. Das betonte auch Alexander Dobrindt, der deutsche
Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, in seiner Rede
anlässlich der Eröffnung der Transport-Logistik-Messe in München:
"Klar ist, wer in dieser Phase nicht komplett bereit ist, zu
digitalisieren, der wird verlieren", so der Bundesverkehrsminister.
Kein Sargnagel für die Branche
Während vor einigen Jahren der Mega-Trend der Digitalisierung noch
von vielen überaus kritisch beäugt wurde und Stimmen laut wurden, die
meinten, dass das Digitale das Physische ersetzen werde, ist heute
klar, dass das Gegenteil der Fall ist. Industrie 4.0, der florierende
Online-Handel und die zunehmende Vernetzung führen nämlich nicht zu
weniger Transporten, sondern zu mehr. "Digitalisierung ist nicht der
Sargnagel der Logistik, sondern die Logistik ist der Schlüsselfaktor,
um die Digitalisierung zum Erfolg zu führen", so Dobrindt. Es sei
daher wichtig und richtig, die Automatisierungdes Lieferverkehrs
beispielsweise mit Drohnen und Lieferrobotern voranzutreiben, da
dadurch erhebliche Vorteile für die Logistikbranche entstehen.
Besonders wichtig ist dabei die Realisierung von effizienteren
Güterverkehrsketten, nicht zuletzt, um teure und ökologisch
fragwürdige Leerfahrten zuvermeiden und etwa den zeitaufwendigen
Papierkram, mit dem sich nicht nur Lkw-Fahrer herumschlagen müssen,
zu unterbinden.
Prozesse optimieren
Zwar seien immer mehr Daten vorhanden, noch werde aber die
Aggregation und Verarbeitung dieser Daten vernachlässigt. Um hier
Fortschritte zu erzielen, seien laut Björn Anderseck, Logistik
Manager bei Mars Deutschland, drei Säulen besonders wichtig: "Wir
müssen die Logistikdienstleister technisch, aber auch strategisch
stärker einbinden. Es muss Echtzeittransparenz und eine
End-to-End-Sichtweise hergestellt werden." Mit Logistikplattformen in
der Cloud und Big-Data-Anwendungen, wie sie bspw. von MAN auf der
transportlogistic gezeigt werden, sind bereits erste Meilensteine
gesetzt, um die drittgrößte Branche in Deutschland digital zu
revolutionieren. Der Einsatz künstlicher Intelligenz wird imübrigen
auch von den Entscheidern der Logistikbranche als wichtige
Zukunftstechnologie gesehen, um etwa Fahrzeuge lernen zu lassen, ihre
Umgebung zu strukturieren und in Echtzeit auf den Straßenverkehr zu
reagieren. Davon würden etwa Auslieferungsdienste auf der letzten
Meile zum Kunden oder Steuerungssysteme für die Routenplanung
profitieren.