Wer die Grenzen seines Allradfahrzeugs ausloten möchte, der muss ins
Gelände. Abseits der asphaltierten Straßen gibt es jedoch einiges zu
beachten - eine kleine Regelkunde.
Offroadfahren ist keine Hexerei, kann aber durch falsches Verhalten,
das aus Unwissenheit oderÜbermut entsteht, schnell gefährlich
werden. Diese Tipps helfen Ihnen, sicher durchs Gelände zu kommen.
Geschwindigkeit, Gangwahl und Fahrerfenster: Im Gelände fährt man
stets nach dem Grundsatz "Fahre so langsam wie möglich und so schnell
wie nötig". Prinzipiell fährt man im 1. oder 2. Gang, die
Untersetzung und eine eventuelle Differenzialsperre werden aktiviert.
Das Fahrerfenster bleibt offen, um bei Bedarf einen Blick auf das
linke Vorder- bzw. Hinterrad werfen zu können.
Sitzposition und Lenkradhaltung: Der Fahrersitz wird möglichst weit
nach oben und möglichst nah ans Lenkrad gerückt. Während der Fahrt
liegen die Hände entspannt am Lenkrad und der linke Fuß ruht auf der
Fußstütze (dient zur Abstützung). Der Daumen sollte das Lenkrad nicht
umfassen, sondern auf den Lenkradkranz gelegt werden. Bei
unerwartetenDrehbewegungen - durch Löcher oder Geröll - vermindert
man so das Risiko schwerer Handverletzungen.
Gelände erkunden: Offroad kann hinter jeder Biegung eine Überraschung
lauern. Daher sollten kritische, unbekannte oder nicht einsehbare
Passagen vorher zu Fuß erkundet werden.
Gegenstände fixieren: Lose Gegenstände können zu gefährlichen
Geschossen werden. Handys, Taschen und Co also entweder aus dem Auto
räumen, in Ablagen verstauen oder mit Gurten fixieren.
Bergauffahren: Steile Passagen werden prinzipiell in der Falllinie
befahren. Dadurch ist die Gewichtsverteilung des Fahrzeugs optimal,
um auf allen vier Rädern ein Maximum an Traktion zu erzielen. Auch
hier gilt: Möglichst langsam, bei mittlerer Motordrehzahl fahren. Bei
nassem oder rutschigem Untergrund vorher etwas "Schwung" holen - aber
auch hier gilt: Nur so viel wie nötig!
Bergabfahren: Beim Bergabfahren das Fahrzeug langsam und vorsichtig
in der Falllinie bewegen. Achtung: Das ABS sorgt auf Asphalt für mehr
Sicherheit, kann im Gelände aber behindern, da es das Blockieren der
Reifen auf losem Untergrund verhindert. Dadurch bleibt das Fahrzeug
beim Bergabfahren zwar lenkbar, wird aber immer schneller - und das
will man nicht. ABS also deaktivieren, um die volle Bremskraft
ausnutzen zu können.
Fehlende Traktion: Bei durchdrehenden Rädern mit dem 2. oder 3. Gang
losfahren oder den Reifendruck auf maximal ein Bar reduzieren, das
erhöht die Auflagefläche des Reifens und sorgt für mehr Grip,
außerdem arbeitet sich der Dreck so besser aus den Rillen.
Wasser durchqueren: Vorher Wassertiefe und Untergrund mit einem Stab
prüfen, Ein- und Ausfahrtstelle festlegen und die Wattiefe des
Fahrzeugs gegenchecken. Achtung: Neben der Tiefe kann auch der
Untergrund (Sandbänke, Schwemmsand etc.) überraschen.
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