Der 5er Touring von BMW zählt zu den beliebtesten Kombis in der
Oberklasse, wir haben das neue Modell dem ersten Touring der
5er-Reihe gegenübergestellt.
Im September 1991, also vor 26 Jahren, führte BMW in der 5er- Reihe
erstmals ein Touring-Modell ein. Während die ersten beiden 5er
lediglich als Limousinen zu haben waren, entschied man sich in
München Ende der 1980er-Jahre, auch einen Kombi aufzulegen. Und der
erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Grund genug, sich einen
Vertreter der ersten Generation (E34) zu holen und ihn mit dem
nagelneuen (G31) zu vergleichen. Die Verwandtschaft der beiden Bayern
ist augenscheinlich, wenngleich sich natürlich in den letzten 26
Jahren viel getan hat. Vor allem im Cockpit blieb kein Stein auf dem
anderen, statt Hightech-Infotainment mit virtuellen Armaturen gab es
damals klassische Rundinstrumente, ein Kassettenradio und jede Menge
Knöpferl des damals großen Bordcomputers.
Der E34 zählt noch lang nicht zum alten Eisen
Damals wie heute merkt man sofort, dass Materialien und
Verarbeitungsqualität über jegliche Zweifel erhaben sind, selbst die
nach wie vor formidablen Sportsitze mit ausziehbarer Schenkelauflage
gab es schon in den 1990er-Jahren. Beim Platzangebot kann der Oldie
durchaus mit seinem Urenkel mithalten. Im Fond herrscht in etwa
Gleichstand, beim Kofferraumvolumen gewinnt dasneue Modell (570 bis
1.700 Liter) gegenüber dem E34 (460 bis 1.430 Liter). Die separat zu
öffnende Heckscheibe kennzeichnen übrigens alle Generationen des
5er-Touring, wenngleich vermutlich so mancher Besitzer dieses Feature
gar nicht kennt. Mit einem riesigen Doppelschiebedach -das sowohl
vornals auch im Fond gleichzeitig öffnet -hat der Ur-5er sogar einen
Trumpf, den es heute nicht mehr gibt.
Motorpower einst und jetzt
Leistungstechnisch liegen die beiden Testprobanden gar nicht so weit
auseinander. Der 540i Touring aus 1994 war hinter dem M5 Touring das
zweitstärkste Modell und bringt es auf stattliche 286 PS aus vier
Liter Hubraum und acht Zylindern. Beim neuen dieselgetriebenen 530d
sind es 265 PS aus drei Liter Hubraum und sechs Zylindern. Mit einem
der ersten 6-Gang-Handschaltungen beschleunigte der 540er in stolzen
6,4 Sekunden auf 100 km/h. Der neue Diesel mit 8-Gang-Automatik,
Allrad und 50 Prozent mehr Drehmoment ist gerade mal um 0,8 Sekunden
schneller, beide regeln bei 250 km/h ab. Beim Verbrauch sieht die
Sache etwas anders aus, der 530d kommt mit knapp sieben Litern über
die Runden, der 540i genehmigt sich rund zwölf Liter. Was den Preis
betrifft, so war der 5er-Touring schon damals kein Sonderangebot und
ist es auch heute nicht, erst recht mit der Fülle an Optionen, von
denen man damals nicht einmal träumen konnte.