Während die Zahl der E-Mobilitäts-Events aktuell stark boomt, hat die
EL-Motion das Thema bereits vor acht Jahren aufgegriffen. Jetzt
herrscht echte Aufbruchstimmung.
Es tut sich was bei den rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.
Zugegeben, das hört man bereits seit Jahren, der große Durchbruch ist
bis dato aber ausgeblieben. Und doch hat man das Gefühl, dass es in
den nächsten Jahren tatsächlich zu einem größeren Umbruch kommen
könnte. Markus Kreisel, Geschäftsführer des boomenden
oberösterreichischen Start-ups Kreisel Electric,hat jedenfalls keine
Zweifel daran. So wurden mittlerweile Büros in Shanghai und Los
Angeles eröffnet, der Mitarbeiterstand steigt stetig und ist
mittlerweile dreistellig. Kernkompetenz der Kreisel-Brüder sind die
Batterielösungen, hier habe man einen Entwicklungsvorsprung von drei
Jahren. DerClou ist die flüssige Kühlung, die mehr Kapazität bringt
und zudem die Lebensdauer erhöht. Würde man etwa einen Renault Zoe
mit Kreisel-Batterien bestücken, käme man aktuell auf 64 statt 45
kWh, 2020/21 wären es sogar 84 kWh und eine Reichweite von satten 800
Kilometern.
Einfachere Rahmenbedingungen Im Zuge der Podiumsdiskussion betonte
Günter Liebl vom BMNT, Sektion Umwelt das Ziel, bis 2030 100 Prozent
Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu produzieren, das sei auch im
Regierungsprogramm so festgehalten. Aktuell liege man bei rund 70
Prozent. Um den CO2-Ausstoß wie geplant zu senken, werde man im Mai
auch Flottenziele für Lkwund Busse herausgeben, zudem müsse man
ebenso die Industrie animieren, entsprechende Schritte zu setzen.
"Das Förderungspaket für E-Autos war ein wesentlicher Anschub, die
Partnerschaft mit den Automobilimporteuren und den Ministerien hat
gut funktioniert. Jetzt geht es daran, viel Hürden wie etwa die
umständliche Bewilligung von Ladestationen in Gemeinschaftsgaragen zu
beseitigen", so Liebl. Die Förderungen könnten nur Impulse setzen,
die Umsetzung müsse letztlich von der Wirtschaft getragen werden. In
ein ähnliches Horn stößt auch Andreas Reichhardt vom BMVIT: "Die
Rahmenbedingungen, um die E-Mobilität zu nutzen, müssen für die
Bürger einfach und attraktiv gestaltet werden." Das würde auch Dinge
wie den Lufthunderter betreffen, über den sich E-Auto-Fahrer ärgern
würden.
E-Auto-Faktencheck
Für Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima-und Energiefonds/Wien,
gibt es nach wie vor einen großen Informationsbedarf rund um die
E-Mobilität: "Das reicht von der Ökobilanz, der Reichweite bis hin
zur Wirtschaftlichkeit und anderen Dingen. Wir haben daher einen
Faktencheck aufgelegt, der mit vielen Mythen aufräumt und sich so
großer Beliebtheit erfreut, dass wir bereits nachdrucken mussten."
Dieselrestwerte geben nach Mag. Roland Strilka von Eurotax wies
darauf hin, dass das Restwertrisiko bei den Dieseln weiter im
Zunehmen sei. Hohe Laufleistungen und niedrige TCO seien für Firmen
nach wie vor Gründe, sich für einen Diesel zu entscheiden, wenngleich
auch hier der Trend zurückgehe. "Die Privatkäufer tendieren eher zum
Benziner und wenn diese Diesel- Firmenautos nach drei oder vier
Jahren auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen, steht das konträr zur
Nachfrageentwicklung." Bei den E-Autos sei das umgekehrt, da aktuell
kaum Fahrzeuge auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden seien. Wenn die
ebenfalls vorwiegend durch Firmen genutzten E-Autos auf den Markt
kommen, sei daher kein Problem zu erwarten.