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FLEET Convention: Die Vorträge am Vormittag

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Mit interessanten Statistiken als Startpunkt warteten bei den Vorträgen aus der ersten Hälfte der FLEET Convention 2022 spannende Best-Practice-Beispiele, interessante Ansätze zum Spannungsverhältnis zwischen Kosten und CO2-Einsparung und ein Tesla mit Verbrennungsmotor.

Vortrag #1:
Zahlen & Fakten zum österreichischen Flottenmarkt 

Marc Odinius, Dataforce

Der Flottenmarkt habe in den vergangenen 10 bis 12 Jahren kontinuierlich an Gewicht gewonnen und betrage mittlerweile 48,5%, erklärt Marc A. Odinius, Managing Director und Inhaber der Dataforce Verlagsgesellschaft für Business Informationen mbH in seinem Vortrag. Bei alternativen Antrieben mache der Flottenmarkt mit 59,1% sogar bereits den Großteil der Fahrzeuge aus. „Hier wird Flotte noch wichtiger“, prognostiziert Odinius. Dass der Hype um die Elektromobilität bereits wieder abflache, sieht der Experte nicht. So seien unter den Top 10 Fahrzeugen bei Flottenzulassungen in Österreich bereits 4 Fahrzeuge reine EV’s.

 

Vortrag #2:
Herausforderungen eines CO2-neutralen Fuhrparks

Wolfgang Kremsl, Saubermacher

Einen Fuhrpark CO2-neutral umzustellen ist immer eine Herausforderung. Ob es nun Vorteil oder Erschwernis ist, wenn er schon an sich voller Sonderanfertigungen ist, ließ Wolfgang Kremsl bei seinem Vortrag offen, doch seine gelieferten Einblicke waren in jedem Fall äußerst spannend. Das steirische Unternehmen mit mittlerweile immerhin 3.500 Mitarbeitern tut sich nämlich nicht nur durch seinen eben besonders diversen Fuhrpark hervor, sondern auch wegen seinem starken Forschungs-Engagement, das schon früh interessante Einblicke erlaubt. Aus eigener Erfahrung konnte Kremsl also über die Vor- und Nachteile von Batterie-elektrisch betriebenen oder Wasserstoff-LKW berichten und Einblicke gewähren, welche vielleicht nicht so offensichtlichen Umstellungen beim Switch auf alternative Antriebe nötig sind. Ein Beispiel: Um keine elendslangen Ladekabel zu brauchen, musste schlicht die Parkordnung am Firmengelände umgestellt werden. Natürlich war man aber auch mit „vorhersehbareren“ Herausforderungen konfrontiert. Dem Thema etwa, dass bei angenommenen 33% Energiebedarf der 2021 aufgewendeten 42 GWh aus Diesel durch Strom (14 GWh) via Photovoltaik zwar theoretisch abdeckbar sind, dafür aber einerseits 20 Hektar Fläche gebraucht würden und eben jener Strom andererseits unter Tags produziert, aber in der Nacht benötigt würde. Es muss also auch eine Speichermöglichkeit geschaffen werden. Und dabei idealerweise eine, die gleich für den geplanten Endausbau geeignet ist, so Kremsl. Apropos Endausbau: 2030 will Saubermacher bei den PKW und den Maschinen CO2-neutral sein, wobei etwa Bagger und Radlader hier mangels Angebot teilweise noch schwieriger zu planen sind. Bei den LKW wiederum wird es bis 2040 dauern. Schlicht, weil die Zyklen hier länger sind. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei Saubermacher konkret auch auf dem Thema Recycling, vor allem abgedeckt durch die 100%-Tochter Redux in Deutschland.

 

Podiumsdiskussion:
E-Fahrzeuge in der Praxis – was es jetzt braucht

Bei der Podiumsdiskussion auf der FLEET Convention 2022 betonte DI Theresia Vogel (GF Klima- und Energiefonds), dass Förderungen für Fuhrparks zwar wichtig seien, ein gewisses Mindset aber grundsätzlich vorhanden sein muss. Entsprechend werde nicht nur die Anschaffung fertiger Technologien gefördert. Marcella Kral (ÖAMTC E-Mobilitäts-Expertin) sieht Förderungen als Geburtshilfe und freut sich über Leuchtturmprojekte wie den zu 100 Prozent CO2-neutralen Postfuhrpark in Graz. Als Sprecher des Arbeitskreises der Automobilimporteure wies Dr. Christian Pesau darauf hin, dass die Förderungen für Nutzfahrzeuge erst nächstes Jahr entschieden werden und dass Firmen bis dahin entsprechend keine Kaufentscheidungen treffen. Eine zeitgerechtere Abklärung wäre wünschenswert gewesen.

 

Vortrag #3:
Kosten- vs. CO₂-optimierter Flottennutzung

Christina Warmann, itk Engineering

Wie man den Spagat zwischen CO₂-Reduktion und dem wirtschaftlichen Betrieb einer Fahrzeugflotte schaffen kann, erläuterte Christina Warman vom Softwaredienstleister itk Engineering. Für den Wechsel auf eine verbrauchsarme Flotte brauche es intelligente Software und einen ganzheitlichen Ansatz, der von der Datenanalyse über ein virtuelles System bis hin zu Simulationen und Optimierungen reiche. „Erst simulieren und dann investieren“, fasste die Softwareingenieurin zusammen. Im Mittelpunkt stünden das Fahrzeug und dort schwerpunktmäßig die Batterie, aber auch alle Daten, die in der Analysephase als relevant und nützlich definiert würden. Diese Daten würden gemeinsam mit KI-basierter Software-Technologie dafür sorgen, „das komplexe System einer Flotte wirtschaftlich optimal zu betreiben“, so Warman.

 

Vortrag #4:
Range Extender mit alternativen Kraftstoffen

Stefan Igerz, Obrist Group

Mit einem Tesla Model 3 samt Zweizylinder-Range-Extender überraschte die Obrist Group vor dem Eingang der Hofburg. In seinem Vortrag erläuterte Oliver Obrist die Wichtigkeit eines Kraftstoffs der Zukunft, damit Elektromobilität tatsächlich in die Masse finden und auch in Regionen wie Asien und Afrika verbreitet werden kann. Das sogenannte eMethanol sei günstig herzustellen und wird im Obrist-Konzept mit einer Kohlenstoffsenke verbunden, „um den Mist, den wir über Jahre angehäuft haben, zu reversieren“, so Obrist. Bei der Herstellung mithilfe von Photovoltaik sei eine globalere Sicht nötig, wobei man nicht mit der Nahrungsmittelindustrie und anderen Playern in Konkurrenz treten will. Zu kaufen ist der Tesla-Umbau nicht, für die deutsche Regierung wird gerade eine kleine Flotte aufgebaut.

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