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Das Lkw-Jahr 2014

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Fünf Fragen an Mag. Franz Weinberger in seiner Funktion als Sprecher der heimischen Lkw-Importeure.

Der Pkw-Markt muss sich heuer zusätzlichen Teuerungen stellen, was kommt auf den Lkw-Markt dieses Jahr an Belastungen zu?

Das große Thema bei den Transporteuren ist die Erhöhung der Autobahnmaut. Der Grund dafür liegt in der unerwartet starken Anhebung der Mauttarife für umweltfreundliche Euro-6-Lkws. Besonders jene Unternehmer, die frühzeitig in modernste Fahrzeuge investiert haben, fühlen sich zu Recht durch diese Vorgangsweise doppelt abkassiert.

Die sehr aufwendige Technologie zur Reduktion von Partikeln und Stickoxiden hat ihren Preis: Die Preiserhöhung für Euro-6-Lkws und Busse liegt bei circa 10.000 Euro. Dafür sind sie bei diesen beiden Komponenten praktisch emissionsfrei. Eine weitere Reduktion wäre weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Trotzdem wurde der Euro-6-Mauttarif mit 1. Jänner 2014 auf 34,02 Cent pro Kilometer für einen Lkw-Zug angehoben, das entspricht einer Steigerung von 8,7 Prozent! Mit diesem Schritt wurde der Grundgedanke einer Öko-Maut zu Grabe getragen.

Ist mit einem weiteren Ausflaggen der Lkw-Fuhrparks zu rechnen und wie viel Geld verliert die heimische Finanz dadurch?

In den letzten Jahren haben immer mehrösterreichische Transportunternehmen Teile ihres Geschäfts ins Ausland verlagert. Der wichtigste Grund dafür sind Lohn-und Lohnnebenkosten. Univ.-Prof. Sebastian Kummer von der WU Wien hat in einer Studie errechnet, dass durch das Ausflaggen eines einzigen Lkw der Republik Österreich bis zu 50.000 Euro an Abgaben, Steuern und Gebühren pro Jahr entgehen.

Stichwort Roadpricing: Die Asfinag hat mit 1. Jänner 2014 ihre Gebühren erhöht. Wie geht die Branche damit um und wo steht Österreich im internationalen Vergleich?

Mit Ausnahme der Schweiz haben wir inÖsterreich die höchsten Mauttarife für schwere Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht. Bei uns werden auch die Omnibusse zur Kasse gebeten, obwohl dieses Transportmittel unbestritten zu den umweltfreundlichsten und sichersten gehört.

Eine Fahrt von Wien nach Salzburg kostet für einen 40-Tonnen-Fernverkehrszug Euro 6 knapp 87 Euro, also in etwa so viel wie eine Pkw-Jahresvignette. Herr und Frau Österreicher bezahlen indirekt pro Jahr 1,1 Milliarden für den Transport ihrer Güter des täglichen Bedarfs auf heimischen Autobahnen und Schnellstraßen.

Das vergangene Jahr stand fast ausschließlich im Zeichen der Euro-6-Abgasnorm, die seit dem 1. Jänner 2014 für alle neuen Lkw über 3,5 Tonnen verpflichtend ist. Viele Experten meinen, dass damit das technische Potenzial der Motoren ausgeschöpft ist. Sehen Sie weitere Möglichkeiten, den Lkw noch sauberer und effizienter zu machen?

Wir sind nach 25 Jahren Abgasgesetzgebung am Ziel angekommen. Durch die Ausschöpfung sämtlicher technischer Möglichkeiten sind Abgase von Euro-6-Lkws und Bussen quasi frei von Partikeln und Stickoxiden. Der geschlossene Partikelfilter wirkt wie die Patrone in einem Staubsauger -moderne Busse und Lkw reinigen also die Luft von Feinstaub! Was bereits in Fachkreisen diskutiert wird, ist eine CO2-Regelung für schwere Nutzfahrzeuge. Diese ist allerdings aufgrund der Vielfalt der Fahrzeugvarianten sehr schwer realisierbar. Es sind auch keine großen Effekte zu erwarten, denn der Treibstoffverbrauch und damit die CO2-Emission standen schon immer im Fokus der Kunden.

Ein moderner Lkw-Zug mit 40 Tonnen Gesamtgewicht liegt im Fernverkehr bei einem Verbrauch von unter 30 Litern pro 100 Kilometer. Auf die Nutzlast bezogen ist der 1-Liter-Lkw längst Realität. Von so etwas träumt man im Pkw-Bereich noch, solche Verbräuche werden lediglich von nicht marktfähigen Prototypen erzielt.

Wie hat sich der heimische Lkw-Markt 2013 entwickelt und was prognostizieren Sie für das heurige Jahr?

Natürlich war die Marktaufnahmefähigkeit stark von dem Übergang von Euro-5-EEV auf Euro 6 geprägt. Glättet man die Ausschläge im Auftragseingang, die aufgrund von Vorziehkäufen entstanden sind, dann zeigt sich eine gleichbleibende Nachfrage. Daher folgt der Jahresend-Rallye 2013 eine entsprechende Flaute zu Jahresbeginn 2014. Durch die zunehmende Volatilität der Nachfrage verschärft sich die Situation der Hersteller und Importeure. Man muss in der Lage sein, sehr kurzfristig auf Schwankungen zu reagieren, um die Position am Markt zu behaupten.

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