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Kia XCeed im Flotten-Check

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Frisch geliftet und umfassender bestückt geht der Kia XCeed in seinen zweiten Lebenszyklus. Warum er jetzt für Flottenkunden noch interessanter ist, wollen wir uns näher ansehen.

Ein vernünftig ausgestatteter und kompakt geschnittener Wagen mit nicht zu großem und nicht zu starkem Dieselmotor zu einem vertretbaren Preis? Das ist in Zeiten wie diesen immer schwerer zu finden, zumal für Fuhrparkbetreiber zusätzlich noch andere Faktoren sehr weit oben auf der Einkaufsliste stehen. Solide Technik zum Beispiel, natürlich auch hohe Zuverlässigkeit, lange Garantiezeiträume und wenn’s geht, auch eine schnittige Optik, schließlich muss man seine Mitarbeiter mit einem coolen Vehikel mehr denn je motivieren können. Auch wenn der Kia Xceed an sich jetzt kein neues Modell ist und schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, lohnt sich ein Blick auf die modellgepflegte Variante aber umso mehr. Denn die Reifezeit hat dem knackigen Südkoreaner gleich in vielerlei Hinsicht durchaus gutgetan.

Einsam selbstzünden
XCeed 2023 bedeutet augenscheinlich: Es gibt eine neue Front, die aus umgestaltetem Kühlergrill und einer neuen Schürze besteht. Die Nebelscheinwerfer wichen schlanken Lufteinlässen und sind nun in den Hauptscheinwerfern integriert, das Heck erhielt quasi als Ausgleich einen angedeuteten Diffusor und hübsche Auspuffblenden. Ja und dann gibt es auch endlich für den Crossover-Ceed die GT-Line-Ausstattung, bestehend aus speziell gezeichneten 18-Zöllern, dicken Schwellern und schwarzem Zierrat. Zudem gibt es einen schwarzen Dachhimmel, Sportlenkrad und feinere Sitzbezüge – alles in allem also Features, die man hierzulande gerne mit braven Motoren kombiniert – sowie in unserem Falle mit dem einzig möglichen Selbstzünder mit 136 PS und Mild-Hybrid-Verstärkung. Hört sich jetzt gleichermaßen unspektakulär wie vernünftig an, gilt im Jahre 2023 aber schon als vom Aussterben bedrohte Spezies. Es ist nämlich tatsächlich so, dass in dieser Klasse kaum mehr jemand einen Selbstzünder unter der Haube werkeln hat.
Ein zugegebenermaßen nach wie vor ungewohntes Bild, dass auch bei den großen Mitbewerbern aus Deutschland oder Japan nichts „Dieseliges“ in den Preislisten mehr zu finden ist, was dem Kia einerseits interessante Alleinstellungsmerkmale beschert: Diesel in dieser Leistungsklasse sind im Kompakt-Crossover-Segment nur mehr in Südkorea zu finden. Und alle anderen Selbstzünder stecken unter den Hauben von Premium-Kompakt-SUV, sind aber durch die Bank stärker und empfindlich teurer. Andererseits hatten wir mit diesem Einhorn der Autowelt unsere liebe Not, als es um den Vergleichskasten ging. Wer ist denn nun ein passender Konkurrent? Tatsächlich blieb uns nichts anderes übrig, als hier auf Benziner zurückzugreifen. Aber vor genau diesem Problem stehen Flottenmanager ja auch.

Endlich GT
Noch ein grundsätzliches Wort zu den Antrieben: Hier blieb so weit alles beim Bewährten. Neben zwei Turbobenzinern mit 120 und 160 PS, die beide (noch) ohne Elektrifizierung über die Runden kommen, steht ebenso ein Plug-in-Hybrid in der Preisliste, der einen 1600er-Benziner mit einem E-Motor kombiniert und auf dem Papier 204 System-PS stemmt und 58 Kilometer rein elektrische Reichweite schafft. Los geht es für den 1,0-T-GDI bei 24.840 Euro, für die 160-PS-Version sind schon mindestens 26.140 Euro fällig. Für die Benzin-Elektro-Mischung werden mindestens 43.140 Euro veranschlagt, auch deswegen, weil es ihn nur als GT-Line gibt. Und der Diesel? Da ist mit mindestens 28.640 Euro zu kalkulieren. Das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kommt dann mit gut 2.700 Euro Aufpreis noch dazu und wer so wie bei unserem Testmodell in die Vollen geht und gleich zur GT-Line greift, kommt auf eine wohlfeile Summe von 42.640 Euro.

Gusswerk
Wie tut sich der XCeed nun auf der Straße? Um es kurz zu fassen: wie aus einem Guss. Zwar ist die spürbare Gedenksekunde des Doppelkupplungsgetriebes anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, der linke Fuß stellt sich aber schnell auf diese Vorgehensweise ein. Ansonsten segelt man ohne nennenswertes Schaltrucken entspannt durch den Alltag, was natürlich auch am schlauen Turbodiesel liegt. Fast schon verhalten brummt der Vierzylinder vor sich hin, fällt auch mit Vibrationen nie unangenehm auf und liefert zwar nicht überragende, aber absolut brauchbare Fahrleistungen, zumal wir hier ja von vertretbaren 136 PS sprechen, die auch keinem Buchhalter des Landes sauer aufstoßen würden. So oder so sorgen Fahrwerk und Lenkung für agiles Fahrverhalten, was den Sinn nach Mehrleistung recht schnell wieder vergessen lässt. Das X im Namen bedeutet auch: ein guter Kompromiss zwischen Schrägheck- und Kombiversion, was die Raumverhältnisse angeht. 380 Liter Basisladevolumen sind immer noch eine Ansage, vor allem in Kombination mit gemütlichen Platzverhältnissen in beiden Reihen mit einer deutlich schnittigeren Optik, als dies die anderen beiden Varianten zu bieten haben.

Kostenfragen
Alles super also? Ja, grundsätzlich. Es stellt sich nur noch die Frage, ob es wirklich der GT-Line sein muss oder man mit preiswerteren Ausstattungen auch nicht viel schlechter bedient ist. Die Basis „Titan“ für 28.640 Euro verfügt immerhin schon über Features wie Freisprecheinrichtung, Fernlichtassistent, Klimaanlage und LED-Scheinwerfer. Wer auf Navigation, Klimaautomatik, Einparkhilfe, Regensensor oder Sitzheizung aber Wert legt, muss zum „Silber“ greifen und 2.800 Euro mehr auf den Tisch legen. Pragmatisch betrachtet gibt es kaum einen Grund, noch einmal 2.700 Euro mehr für den „Gold“ zu investieren, da weder JBL-Soundsystem, 18-Zoll-Räder oder induktives Laden den Alltagseinsatz wesentlich versüßen. Sehr wohl aber der adaptive Tempomat oder der schlüssellose Zugang, beide Elemente sind aber an den „Platin“ für 37.940 Euro gekoppelt. Die zusätzliche Extrakohle für den GT-Line beziehen sich also nur auf die markantere Optik, doch andererseits: Wer auf das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe verzichtet und lieber manuell die Gänge wechselt, kann immerhin 2.700 Euro sparen und so den Buchhalter ein wenig freundlicher stimmen.

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