Mit dem neuen Flaggschiff Stinger baut Kia seine Modellpalette mit
einem feinen Gran Tourismo nach oben aus. Das Fahrgefühl überzeugt,
die Serienausstattung begeistert.
Verglichen mit manch anderem Hersteller zählt Kia zu den jüngeren, in
Mitteleuropa vertretenen Marken, erfolgte der Markteintritt doch erst
in den 1990er-Jahren. Anfangs noch belächelt hat sich die Marke vor
allem in den letzten zehn Jahren ordentlich gemausert, da ist es nur
konsequent, die Modellpalette mit einem echten Flaggschiff nach oben
hin abzurunden. Die unter der Leitung von Designchef Peter Schreyer
entworfene, coupéartige, aber viertürige Limousine besticht durch
ihre sportliche, aber zugleich elegante Linienführung und ist im
Straßenverkehr ein echter Hingucker, nach dem sich auch so mancher
Fahrer einer Premium-Limousine den Hals verdreht hat.
Der Antrieb: Vernünftig oder extrascharf
Als Kunde hat man die Wahl zwischen einem Turbodiesel mit 200 PS
(Allrad optional) sowie zwei Benzinern mit 255 PS und
Hinterradantrieb beziehungsweise stolzen 370 PS und serienmäßiger
Kraftverteilung auf alle vier Räder. Unschwer zu erraten, welche
Variante den meisten Spaß macht, wir ließen dennoch die Vernunft
walten und haben uns für den Turbodiesel samt Allrad entschieden. Und
diese Kombination ist beileibe keine schlechte Wahl. Der 2,2 Liter
hängt gut am Gas und beschleunigt in nur 7,6 Sekunden auf 100 km/h,
die Achtgangautomatik hat sich hier als perfekter Partner erwiesen.
Der Verbrauch von 7,5 Litern ist zwar nicht rekordverdächtig, aber
noch im grünen Bereich. Mehrere Fahrmodi lassen sich mit einem
Drehrad in der Mittelkonsole auswählen, in der Praxis hat sich die
Eco- Einstellung als ausreichend erwiesen.
Hier fehlt es an nichts Was die Serienausstattung betrifft, so wäre
das Prädikat "Ausreichend" geradezu eine Beleidigung, zumindest in
der von uns gefahrenen GT-Line. Hier sind unter anderem adaptiver
Tempomat, Keyless-Go, Totwinkel-,Spurhalteund Querverkehrsassistent,
Navi, Soundsystem, Head-up-Display, Sitz-und Lenkradheizung,
Ledersitze, LED-Scheinwerfer und einiges mehr an Bord. Das
Platzangebot ist ordentlich, aber einem Gran Tourismo entsprechend
nicht üppig. Das gilt sowohl für die Beinfreiheit im Fond als auch
den Kofferraum, der mit 406 bis 1.114 Litern aber ganz ordentlich
ausfällt.
Bleibt abschließend noch ein Blick in die Preisliste. Mit 44.090 Euro
ist der Diesel lediglich 800 Euro teurer als der kleinere Benziner.
Unser Testauto, der 2,2 CRDI Allrad in GT-Line kommt auf 56.090 Euro,
der 370 PS starke 3,3 Liter V6 auf 62.790 Euro. Positiv: sieben Jahre
Garantie und Navi-Update inklusive.