Jeder zweite verkaufte Ford Focus ist mittlerweile auf eine Firma
angemeldet, die Tendenz geht mit dem neuen Modell weiter nach oben.
Grund genug, dem Bestseller auf den Zahn zu fühlen und einen Blick
auf die Qualitäten des Traveller-Modells in Business-Ausführung zu
werfen.
Ford zählt zu den Marken mit dem höchsten Firmenkundenanteil, beim
Focus überschreitet man aktuell sogar die 50-Prozent-Grenze. Und das
ist auch nicht wirklich verwunder lich, wirft man einen Blick auf den
kompakten Bestseller. Schon bisher konnte das Modell mit sehr gutem
Preis-Leistungs- Verhältnispunkten, die neue Generation bietet zudem
spürbar mehr Platz als der Vorgänger. 490 Liter waren alles andere
als eine Benchmark im Segment, der neue Traveller hat um 51 Liter auf
nunmehr 541 Liter zugelegt, durch Umklappen der Rücksitzlehnen lässt
sich das Volumen auf 1.653 Liter erweitern, stolze 137 Liter mehr als
bisher. Doch nicht nur im Kofferraum, auch im Fond ist mehr Platz und
so wirkt der neue Ford Focus Traveller auch um eine Nummer größer.
Optisch ist man der grundsätzlichen Linienführung treu geblieben, vor
allem im Frontbereich; prägnant bleibt das große Haifischmaul, das je
nach Ausstattungsstufe -im Bild das Topmodell Vignale -
unterschiedlich verziert ist.
Viel Serienausstattung und attraktive Pakete Um sich wohlzufühlen im
neuen Focus, muss es aber nicht das Topmodell sein. Mit der "Trend
Edition Business" hat Ford eine neue Ausstattungslinie ins Leben
gerufen, die sich -nomen est omen -speziell an Firmenkunden richtet
und auch preislich besonders attraktiv ist. Serienmäßig ist vieles an
Bord, das das Leben hinterm Volant angenehm gestaltet. Eine der
Zutaten ist das neue Navigationssystem Sync 3, das mit deutlich
größerem Monitor, Touchscreen-und Sprachbedienung und einer feinen
Auflösung auf Anhieb zu gefallen weiß und zudem volle Konnektivität
zu Apple Car Play und Android Auto bietet. Alufelgen und Sportsitze
sind ebenso inkludiert wie Nebelscheinwerfer, Parkpilot vorn und
hinten sowie Tempomat. Schade, dass hier nicht bereits eine
Klimaautomatik Serie ist, diese gibt"s dafür immerhin samt
schlüssellosem Zugangs-und Startsystem, Regensensor und automatisch
abblendendem Innenspiegel für faire 568 Euro im "Komfort-Paket 2".
Assistenzsysteme in feinem Business-Package Ebenfalls empfehlenswert
und sogar noch etwas günstiger ist das umfangreiche
Technologie-Paket. Inkludiert sind hier ein adaptiver Tempomat,
dankenswerterweise ist die Adaptivfunktion auch deaktivierbar,
Fernlichtassistent, Verkehrsschilderkennung sowie (bei Automatik) ein
teilautonomer Fahrspur-und Stauassistent. Und da aller guten Dinge
bekanntlich drei sind, empfehlen wir auch noch das Winter-Paket mit
beheizbaren Vordersitzen, Lenkrad und Windschutzscheibe für rund 400
Euro. In Anbetracht dieser fairen Paketpreise mutet das Ruby-Rot des
Testwagens -eine Spezial-Metallic-Lackierung -für 1.240 Euro fast
frech an. Dank großer Farbauswahl gibt"s aber zum Glück auch
günstigere Metallic- Lacke. Und noch eine Empfehlung möchten wir
Ihnen auf den Weg geben: Die Lichtausbeute der
Standard-Halogenscheinwerfer ist eher bescheiden, die knapp 1.000
Euro Aufpreis für LED-Scheinwerfer sind nicht nur für Vielfahrer eine
echte Überlegung wert. Und da wir schon bei den Detailpreisen sind,
werfen wir doch auch gleich einen Blick auf das große Ganze. Der Ford
Focus Traveller startet bei 21.500 Euro für den
Einliter-Dreizylinder-Turbobenziner mit 110 PS in Trend-Ausstattung,
das obere Ende der Preisliste markiert der Zweiliter-Turbodiesel mit
150 PS und Automatik als Vignale-Topmodell für 35.700 Euro.
Orientiert man sich in der goldenen Mitte, so landet man bei unserem
Testauto bei exakt 30.000 Euro. »
Kleiner Hubraum, große Power Der neue 1,5-Liter-Turbodiesel mit 120
PS ist dabei aber mehr als eine Vernunftmotorisierung, trotz des
kleinen Hubraums geht der Vierzylinder vehement zur Sache und
vermittelt mehr Fahrspaß als gedacht. Einzig beim winterlichen
Kaltstart leidet die Akustik durch ungeniertes Dieselnageln,das ist
bei vielen Mitbewerbern aber nicht anders. Als kongenialer Partner
des Triebwerks erweist sich die 8-Gang-Automatik, die es mit guter
Abstimmung versteht, das Drehzahlband des Selbstzünders perfekt zu
nutzen. Die 10,5 Sekunden auf Tempo 100 vergehen subjektiv schneller,
auch beim Überholen zeigt sich der Focus erfreulich leichtfüßig. In
Kombination mit dem Ford-typisch agilen Fahrwerk setzt er die
Benchmark in Sachen Fahrspaß, kein unwichtiges Attribut für ein
Arbeitsgerät. Dankenswerterweise zeigt sich der kompakte Kombi beim
Verbrauch zurückhaltend, knapp 5,5 Liter sind absolut in Ordnung.
Noch im kleinen Sachbezug Im Hinblick auf den CO2-Ausstoß ist man bei
der 2019 geltenden Grenze von 121 Gramm pro Kilometer auch relativ
sicher. Dennoch sollte man bei der Wahl der Extras genau aufpassen,
schließlich liegt der maximal seitens Ford angegebene Wert für diese
Motorisierung bei 122 Gramm und das wird dann im Hinblick auf den
Sachbezug unangenehm teuer. Wer auf die Automatik verzichtet, der
kann sich je nach Budget austoben, hier liegt der Focus Traveller
zwischen 97 und 103 Gramm und somit noch Jahre auf der sicheren
Seite. Rechts haben wir den Focus Traveller mit Mitbewerbern im
Kompakt- Segment verglichen, sowohl im Hinblick auf Preise,
Ausstattung sowie Wertverlust und Restwerte.
Das Resümee
Mit dem neuen Focus hat Ford ein rundum gelungenes Auto auf die Räder
gestellt, das den Vergleich keinesfalls zu scheuen braucht. Mit guter
Ausstattung und leistbaren Extras punktet der Kölner ebenso wie mit
hohen Restwerten, laut Eurotax sogar über dem Namensgeber der Klasse,
dem VW Golf. Der zeigt sich als Rabbit ebenfalls solide eingepreist
und wertstabil,bekommt aber nur zwei statt fünf Jahre Garantie wie
beim Focus mit auf den Weg. Dafür hängt er Ford und vor allem Renault
beim Kofferraumvolumen ordentlich ab, einzig der Peugeot bleibt auf
Augenhöhe. Der wiederum ist (zumindest auf dem Papier) ein Stück
sparsamer als die anderen drei, beim prognostizierten Restwert muss
er Focus Traveller, Megane Grandtour und Golf Variant aber ziehen
lassen. Und der Renault? Nun, der punktet mit einem spürbar
niedrigeren Anschaffungspreis und reiht sich beim Restwert doch
überraschend noch vor dem Golf, dafür aber hinter dem Focus ein. Der
Blick aufdie Extras zeigt ein ausgewogenes Bild, teilweise bleibt
manches Feature aber höheren Ausstattungen vorbehalten.