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Einfach mit Finesse

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Johannes Posch

Es muss nicht immer Kaviar sein, wusste schon Johannes Mario Simmel. Dass Brot und Butter, sprich: Diesel und Handschalter, auch gut schmecken, stellt der Kia Ceed SW unter Beweis.

Unter den fünf (!) Karosserievarianten, in denen Kia sein kompaktes Erfolgsmodell auflegt, dürfte der SW (für Station Wagon, also Kombi) im Beliebtheitsranking ganz weit oben stehen. Auch an Antrieben ist kein Mangel. Wir durften den 1.6 CRDi mit der 48-Volt-Mildhybridisierung samt 6-Gang-Schalter verkosten.

Hohelied des Handrührers
Das klingt nicht gerade nach einem Trip in die Zukunft der Automobilität, erweist sich aber dafür als komfortable und allen Situationen des automobilen Daseins hoch angemessene Form der Fortbewegung. Außerdem ist es natürlich ein wenig unhöflich, das iMT-Getriebe einfach als "Schalter"zu bezeichnen: Erstens trägt dieses zusammen mit der "E-Clutch" zur Sparsamkeit bei, indem die Start-Stopp-Automatik schon beim Ausrollen den Motor abstellt. Was bei den ersten Malen für Verblüffung sorgt, man gewöhnt sich aber schnell daran. Und zweitens lässt sich der mit 136 PS nicht geradeherkulische Vierzylinder mit der händischen Vorwahl ganz prächtig auf Trab oder gemächlich im Bummelmodus halten, ganz wie man das möchte. Wer trotz des feinen und gut abgestuften Handrührers lieber das automatische Doppelkupplungsgetriebe möchte, muss dafür über 2.000 Euro mehr berappen.

Über den Kompaktkombi haben wir an dieser Stelle schon oft lobende Worte verloren, die können Sie 1:1 auf den gelifteten Ceed SW umlegen. Platz, Komfort und Energieeffizienz sind folglich auch Kernkompetenzen des langen Koreaners. Wer letzteres noch mehr betonen möchte, greift vermutlich von vornherein zum – ebenfalls erhältlichen –Plug-in-Hybrid. Wir waren mit der 48-Volt Variante, die immerhin schon zwei Prozent NoVA abverlangt, auch ganz schön sparsam, nämlich durchaus im Bereich des Normwerts von 4,5 Litern, unterwegs.

Never change ein gutes Lenkrad
Mag so mancher auch die Nase rümpfen angesichts des in Würde alternden Kia-Interieurs. Ja, ganz modern wirkt das Cockpit nicht mehr, aber es wird behutsam digitaler und behält gleichzeitig an physischen Knöpfen bei, was sinnvoll ist. Die Haptik und Wertigkeit der Materialien ist ja schon sprichwörtlich und ganz weit weg vonbillig. Brot und Butter eben, aber mit Finesse.
 

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