Kia EV3 – schon gefahren: Kein Jausengegner
Mit dem EV3 bringt Kia den kleinen Bruder des Flaggschiffs EV9. Die Optik ist speziell, Platzangebot, Reichweite und Bed...
Etwas mehr als ein halbes Jahr und knapp 30.000 Kilometer hat uns der Mazda6 Sport Combi im Testalltag begleitet. Nun heißt es nicht nur Abschied nehmen, sondern auch Bilanz zu ziehen. Und die kann sich absolut sehen lassen. Von Stefan Schmudermaier
Fragt man Fuhrparkleiter nach beliebten Fahrzeugen der Mittelklasse, hört man zumeist die üblichen Verdächtigen. In der Gruppe der User-Chooser, also jener Firmenautofahrer, die ein Mitspracherecht bei der Wahl des fahrbaren Untersatzes haben, sowie Freiberuflern oder Selbstständigen sieht das Bild schon etwas differenzierter aus. Und immer öfter findet sich in der Auswahl auch ein Mazda. Zum einen das SUV CX-5, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut, zum anderen ist es der Mazda6, zumeist als praktischer Sport Combi. Grund genug, dem Japaner in rund acht Monaten etwas genauer auf den Zahn zu fühlen. Die Wahl des idealen Motors ist schnell getroffen, der 150 PS starke 2,2-Liter-Turbodiesel ist wie geschaffen für hohe Laufleistungen bei – vorerst noch theoretisch – niedrigem Verbrauch und einem CO2-Ausstoß von lediglich 116 Gramm pro Kilometer. Die Serienausstattung ist bei Mazda traditionell bereits in der Einstiegsversion umfangreich, da die Preissprünge zur jeweils nächsthöheren Variante mit rund 2.000 Euro in Anbetracht der Mehrausstattung aber moderat ausfallen, sind wir schließlich beim Revolution gelandet.
Für 37.490 Euro Listenpreis ist der Mazda6 Sport Combi CD150 Revolution so komplett, wie man es sich als Vielfahrer nur wünschen kann. Trotz der überkompletten Serienmitgift bleibt der Preis also im Rahmen. Ein paar Beispiele gefällig? Automatisch, partiell abblendende LED-Scheinwerfer sind hier ebenso selbstverständlich wie Klimaautomatik, beheizbare Vordersitze, ein ebenso beheizbares Lenkrad oder das Navigationssystem und Keyless-Go. Zusammen mit dem Tempomaten hat man das perfekte Package mit den Highlights vieler Firmenkunden in einem Auto. Einzig bei den ebenfalls serienmäßigen 19-Zoll-Rädern hat man es fast zu gut gemeint. Die schauen zwar richtig schick aus, treiben aber die TCO (Total Costs of Ownership) unnötig nach oben. Wobei man hier sicher einen Deal mit seinem Mazda-Händler finden kann und ein oder zwei Schuhgrößen kleiner fährt.
Das Platzangebot des Mazda ist so, wie man sich das von einem Kombi in dieser Klasse erwarten kann. Selbst hinter Sitzriesen lässt es sich im Fond gut aushalten, der Kofferraum bietet mit 522 bis 1.648 Litern Platz für Business und Familie, dem großen Urlaub steht also nichts entgegen. Apropos Urlaub, auch als Zugfahrzeug hat unser Testwagen eine gute Figur gemacht, der kräftige Motor meckert auch nicht, wenn man einen Wohnwagen an den Haken nimmt. Ergonomisch gibt sich das Cockpit auch keine Blöße, spätestens seit dem Facelift ist jeder Schalter intuitiv gut erreichbar und zu bedienen. Dass das zentrale Display auch mittels Touchscreen zu bedienen ist, ist zwar nett, aufgrund der Distanz klappt es dennoch besser mit dem Controller in der Mittelkonsole. Die Kritik hielt sich in Grenzen, moniert wurde dennoch das etwas zu träge auf aktuelle Verkehrssituationen reagierende Navi.
Alles andere als träge zeigte sich das Triebwerk unseres Testautos. Die 150 Pferde zeigten sich in Höchstform und verhalfen dem Mazda6 zu Sprintfähigkeiten, die so manchen Testfahrer überraschten, Subjektiv ging’s sogar noch schneller von 0 auf 100 km/h als das die 9,2 Sekunden im Prospekt suggerieren. Noch größer war die Überraschung dann aber an der Tankstelle und zwar im positiven Sinn. Unser Testdurchschnitt über insgesamt knapp 30.000 Kilometer pendelte sich knapp unter sechs Liter ein, in Anbetracht der Fahrzeuggröße und der 19-Zoll-Räder ein mehr als anständiger Wert. Ohne große Bemühungen kommt man auf durchschnittlich 5,5 Liter, längere Autobahnetappen oder Einsätze als Zugfahrzeug haben schließlich einen noch besseren Schnitt vereitelt. Das Fahrwerk harmoniert gut und bietet einen guten Kompromiss aus Sportlichkeit und Komfort, einzig das manchmal etwas hakelige Getriebe trübt den perfekten Gesamteindruck leicht. Freilich gäbe es auch ein Automatikgetriebe, das aber mit einem CO2-Ausstoß von 129 Gramm pro Kilometer und dem dadurch höheren Sachbezug im Firmenbereich nicht übermäßig beliebt sein dürfte. Unterm Strich bekommt der Mazda6 Sport Combi CD150 ein mehr als ordentliches Zeugnis ausgestellt, den Japaner sollte man beim Fahrzeugkauf in diesem Segment jedenfalls in seine Überlegungen miteinbeziehen. •
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