Test: VW ID.7 Tourer
Auch wenn der Passat gerade neu auf den Markt gebracht wurde, der ID.7 Tourer ist so etwas wie der legitime Nachfolger. ...
Es gibt die unterschiedlichsten Gründe, sich mit der E-Mobilität auseinanderzusetzen. Wer sein Wissen vertiefen will, dem sei der Lehrgang "E-Mob-Train" empfohlen. Ich habe mich eingeschrieben und an den spannenden Präsenztagen an der Donau-Uni Krems teilgenommen.
Die E-Mobilität ist in aller Munde. Wirklich auskennen tun sich aber die Allerwenigsten. Und so kommt es, dass immer wieder Stammtisch-Mythen - vor allem in sozialen Medien - die Runde machen. Ob man sich da auf Diskussionen einlässt, sei dahingestellt, die Argumentationsresistenz ist bei vielen selbsternannten Experten einfach zu hoch. Viele Fuhrparkleiter stehen in Zeiten wie diesen vor einem echten Dilemma. Ist die Zeit denn nun schon reif, die Firmenautos zu elektrifizieren? Machen Plug-in-Hybride Sinn? Wie sieht die CO2-Bilanz eines Elektroautos wirklich aus? Und was muss ich bei der Ladeinfrastruktur beachten? Oder ist es am Ende gar sinnvoller, auf die wasserstoffbetriebene Brennstoffzelle zu warten? Fragen über Fragen, für deren Beantwortung es echte Experten benötigt, will man nicht auf Fake-News hereinfallen.
Zwei Tage E-Mobilität pur
Eine gute Möglichkeit, solchen Experten zu lauschen, bietet der "E-Mob-Train"-Lehrgang, in den auch ich mich eingeschrieben habe und daher aus erster Hand berichten kann. Aktuell läuft gerade die 7. Auflage des als E-Learning-Kurses gedachten Programms. Die beiden Präsenztage an der Donau-Universität in Krems sind zwar optional, sollten aber unbedingt belegt werden. Die Anreise auf den Uni-Campus erfolgte natürlich - siehe Bild - vollelektrisch. Dort trifft man Gleichgesinnte, die sich ebenfalls mehr Know-how im Bereich der E-Mobilität aneignen wollen. Vom Fuhrparkleiter über die Fahrschullehrerin, von den Mitarbeitern der Wiener Magistratsabteilung über Vertreter von Kommunen bis hin zum interessierten Privatier oder Vertretern des E-Mobilitäts-Clubs reicht die Bandbreite. Auf der Seite der Vortragenden ist die Mischung nicht weniger bunt, ein Garant für Abwechslung und unterschiedliche Zugänge zum Thema.
Die E-Mob-Train-Partner - darunter neben der Donau-Uni auch die Initiative "e-mobil in niederösterreich", Herry Consult oder Kalomiris Consulting -stehen für Seriosität und Unabhängigkeit, das spürt man auch an der Wahl der Vortragenden. Schnell wird klar, dass das keine "Elektro-Sekte" ist, die andere Antriebsformen verteufelt. Vor- und auch Nachteile werden aufgezeigt und gerne im Detail erklärt, ebenso die Infos zu den vor allem im Fuhrparkbereich wichtigen Förderungen. Erster Vortragender ist Dipl.-Ing. Dr. Harald Frey von der Technischen Universität Wien, der die Grundlagen der E-Mobilität beleuchtet und auch einen Blick auf die Geschichte wirft. Hätten Sie gewusst, dass das erste Elektrofahrzeug bereits 1882 in den USA fuhr? Bei manchen technischen Details ist es fein, dass man sämtliche Folien der beiden Tage im Nachgang zum Download angeboten bekommt. Holger Hochfellner vom Umweltbundesamt sorgte für eine Bestandsaufnahme des Verkehrs und zeigte auf, welche Ziele und Maßnahmen nötig sind, um die notwendige Trendwende zu schaffen.
Spannende Spezialisierungsmodule
Der E-Mob-Train-Lehrgang beinhaltet aber weit mehr als nur die Basics, schließlich gibt es vier weitere Spezialisierungsmodule, von denen eines bei der Prüfung Pflicht ist, die anderen aber freiwillig mitgemacht werden können. Bei den Präsenztagen erstreckte sich das E-Mobilitäts-Spektrum über die gesamte Bandbreite, von vertieften Infos zu E-Autos und Batterien über Flottenmanagement und Anwendungsgebiete, über Kommunikationsstrategien bis hin zur Technik und Planung von Ladeinfrastruktur. Bei letztgenanntem Thema führten Markus Essbüchl von Schrack und Kurt Mühlgrabner von ABB ins Thema ein und erklärten die technischen Zusammenhänge, ehe es für die Kursteilnehmer dann daran ging, für vordefinierte Szenarien selbst eine entsprechende Infrastruktur zu planen, anschließende Experten-Analyse inklusive. Nicht minder spannend die Einblicke von Steuerberater Stefan Taglieber, der vom Sachbezug bis zum Vorsteuerabzug alle wichtigen Aspekte beleuchtete. Guten Input aus der Praxis brachte Hermine Resch, Geschäftsführerin von Temmel Logistik ein, die vom Einsatz elektrifizierter Lkw so überzeugt ist, dass in ihrem Unternehmen Fahrzeuge sogar in Eigenregie umgebaut werden.
Technisch komplexe Inhalte einfach erklärt
Michael Nikowitz vom Verkehrsministerium widmete sich dem Thema "automatisiertes Fahren" und gab auch einen Ausblick auf mögliche Zukunftsszenarien. Vollautonomes Fahren dürfte jedenfalls in absehbarer Zeit nicht kommen. Nicht so schnell oder wohl eher gar nicht beziehungsweise nicht in großer Stückzahl dürften sich auch Wasserstoff-elektrische Pkw mit Brennstoffzelle durchsetzen. Robin Krutak vom Umweltministerium sieht zwar spannende Anwendungsmöglichkeiten, aber eher im Schwerverkehr. Die Wasserstofferzeugung ist sehr energieintensiv und verbraucht vier bis fünfmal mehr Strom, als wenn man damit direkt ein E-Auto laden würde. Dominik Fasthuber von der TU Wien gab tiefere Einblicke in die Batterietechnik, von künftigen Ladeleistungen bis hin zum Recycling. Mit besonderer Spannung wurde auch der sehr kurzweilige und mit vielen Teilnehmerfragen gespickte Vortrag von Dr. Werner Tober verfolgt, der in einfachen Worten auch noch einmal die Unterschiede der elektrifizierten Antriebskonzepte, Hybrid, Plug-in-Hybrid, Elektro und Wasserstoff-Brennstoffzelle erklärte.
Komprimiertes Wissen zum fairen Tarif
Unterm Strich zwei intensive und extrem spannende Tage, an denen die Teilnehmer nicht nur viel über E-Mobilität erfuhren, sondern auch ein reger Austausch untereinander stattfand. E-Mob-Train dient daher als ideale Grundlage für alle Interessierten zum Thema, egal ob Neuling oder Fortgeschrittener. Die Kursgebühr von 1.150 Euro (960 Euro für Frühbucher) bietet einen mehr als fairen Gegenwert und ist darüber hinaus förderungswürdig. Bis zu den Prüfungswochen heißt es nun, noch eifrig zu lernen. Bei bestandener Prüfung bekommt man als Teilnehmer ein Universitäts-Zertifikat und hat die Möglichkeit, klimaaktiv-Kompetenzpartner im Bereich der E-Mobilität zu werden. Der nächste Kurs ist im Frühjahr 2020 geplant. Infos und (Vor-)Anmeldung: www.emobtrain.at
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