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NCAP-Crashtests werden überarbeitet

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Drei Änderungen sollen für aufschlussreichere Ergebnisse sorgen: ein neues Unfallszenario, ein überarbeiteter Dummy und höhere Anforderungen. Die zwei ersten, getesteten Autos setzen dabei gleich mit je fünf Sternen Benchmarks.

Seit über 20 Jahren leisten die Crashtests des Euro NCAP einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf europäischen Straßen. Doch naturgemäßg hat es sich seit seiner Einführung bereits mehrere Male weiterentwickelt. So auch 2020: "Heuer gibt es gleich drei Neuerungen", erklärt Max Lang, ÖAMTC-Experte für Fahrzeugsicherheit. "Beim Frontalcrash wird ein typischer Unfall auf einer Landstraße simuliert: Dabei werden Testfahrzeug und eine rollende Barriere mit je 50 km/h seitlich versetzt gegeneinander gecrasht. So kann unter anderem festgestellt werden, wie tief sich Frontelemente des Testwagens in ein entgegenkommendes Auto bohren." Weitere Neuerungen betreffen den Dummy, der künftig über feinere Sensorik verfügt und sich noch menschenähnlicher im Fahrzeug verhält als bisher, ferner gibt es verschärfte Anforderungen bei Seitenaufprall und Insassenschutz sowie bei der Bewertung von Aufmerksamkeits-, Fußgänger-Notbrems- und Kreuzungsassistenten. 

Nun fanden die ersten Crashtestserien nach den neuen Richtlinien statt. Die Probanden: der neue Toyota Yaris und der vollelektrische VW ID.3. Der Experte zeigt sich zufrieden: "Beide Kandidaten konnten fünf Sterne erreichen – trotz neuer und teils verschärfter Anforderungen. Das zeigt uns, dass moderne Fahrzeuge insgesamt schon ein sehr hohes Sicherheitsniveau haben." 

Hier einige Detailausführungen zu den Autos im aktuellen Crashtest im O-Ton des ÖAMTC: 

Toyota Yaris:

Kleinwagen wie der Yaris blieben in früheren Zeiten in Sachen Verkehrssicherheit deutlich hinter größeren Fahrzeugen zurück. Mittlerweile hat sich das – zumindest in diesem Fall – geändert: Der Yaris verfügt beispielsweise über Airbags zwischen den Frontsitzen, die verhindern, dass Passagiere bei einem Seitencrash gegeneinanderprallen. Freilich gibt es durch die kompakte Bauweise auch gewisse Nachteile: Beim Frontcrash zeigte sich, dass sowohl Oberschenkel des Fahrers als auch des Beifahrers auf das Armaturenbrett treffen, was Verletzungen nach sich ziehen kann. Dem Fahrer drohen im Übrigen im relativ engen Fußbereich schwere Verletzungen durch die Pedale und auch der Brustkorb ist trotz Airbag verletzungsgefährdet. Besser ist es also im Allgemeinen, wenn das Auto einen Aufprall selbständig vermeiden kann – und am Beispiel des Yaris zeigt sich, dass auch bei kleineren und günstigeren Fahrzeugen nicht zwingend darauf verzichtet werden muss: Das automatische Notbremssystem konnte im Test z. B. einen Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr verhindern. 

VW ID.3:

Der ID.3 ist ein kompaktes Elektroauto und – wie der Yaris – sehr sicher für seine Insassen. Auch hier verhindert z. B. der mittlere Airbag, dass zwei vorne Sitzende gegeneinanderprallen. Befindet sich allerdings der Fahrer allein im Auto, verhindert dieser Airbag nicht, dass er beim Seitenaufprall unter Umständen mit dem Kopf gegen die Beifahrertür schlägt. Beim Frontcrash gibt es hingegen wenig zu bemängeln, Verletzungsgefahr besteht für den Fahrer im Brustbereich. Beim Fußgängerschutz gibt es, wie bei praktisch jedem Auto das Problem zu harter A-Säulen, die bei einer Kollision schwere Verletzungen verursachen. Außerdem: Der id3 verfügt über ein Notbremssystem mit Fußgängererkennung, das in den meisten Situationen funktioniert – nur beim Abbiegen an einer Kreuzung wurde ein querender Fußgänger nicht erkannt. Hier hat das System im Toyota Yaris die Nase vorn. 

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